Samstag, 31. Mai 2014

manchmal bin ich traurig, so traurig, so traurig..

Manchmal kriegt man so Mitteilungen, die machen einen von einer auf die andere Sekunde traurig.
Dabei sind sie gar nicht schlimm. Man kann sogar viel Positives sehen - und trotzdem reißen sie einen total rein.
Ich meine jetzt nicht die wirklich schlimmen Nachrichten, die einen traurig machen, weil sie furchtbar sind und man mitleidet, sondern so Kleinigkeiten, die eigentlich gar nicht so schlimm sind.
Mir hat z. B. gerade eine Freundin erzählt, dass sie jetzt für 4 Jahre nach Spanien geht. Spanien ist nicht aus der Welt, sie kommen wieder, für ihren Mann ist es beruflich eine super Chance, die Kinder sind noch in einem Alter, wo das ganz gut geht und sie haben die Möglichkeit, etwas von der Welt zu sehen. Wir haben uns bisher auch nicht regelmäßig getroffen, vielleicht 1 - 2 Mal im Jahr.
Und trotzdem macht es mich traurig. Warum auch immer. Ich gönne es ihnen. Vielleicht bin ich ein bisschen neidisch, weil ich nie "weg" war. Wenn ich im Ausland war, dann immer nur kurz für einen Urlaub, ich habe nie wo anders gelebt. Andererseits - wollte ich das wirklich? Ich fühle mich hier wohl, ich bin hier zu Hause, ich fühle mich verwurzelt und angekommen. Mir fehlt das Leben im Ausland nicht. Aber ich kann natürlich auch nicht mitreden, bin kein Weltenbummler. Wobei ich das auch gar nicht unbedingt sein will.
Ich bin und bleibe ein Landei und fühl mich wohl als solches.
Nichtsdestotrotz ist es eine der Gelegenheiten in denen man ganz kurz sieht, gegen was man sich entscheidet, weil man sich entschieden hat, so zu leben, wie man lebt. Denn jede Entscheidung FÜR etwas heißt ja gleichzeitig auch eine Entscheidung GEGEN 1 Mio. andere Alternativen treffen.
Ich bin glücklich hier, ich will mein Leben auch nicht tauschen und deshalb vertreibe ich jetzt auch das Traurigsein aus meinem Kopf und wünsche den Vieren alles Gute und viel Glück für ihre Zeit in Spanien.
Felicidades y mucha suerte

Freitag, 30. Mai 2014

von wegen leicht

Ich hab ja irgendwann hier schon mal behauptet, dass ich gerne in die Berge gehe. Gestern war ich am Überlegen, ob ich das nicht revidieren sollte....
 Da ich mit den Kindern nicht wirklich dazukomme (bzw. die Kleinste noch zu klein ist um das selbst zu laufen und ich keinen Bock habe, sie raufzuschleppen), habe ich mich mit meiner Cousine verabredet um mit ihr alleine zu gehen.
Ich hab extra eine leichte Tour angemeldet, weil ich ja ein echtes Konditionswunder bin. Gäbe es Kondition im Minusbereich wäre ich da auch noch dabei... Die Chemo hat das Ganze nicht wirklich verbessert.
Sie hat also eine Tour rausgesucht und mir versprochen, dass die echt easy ist und man die auch mit den Kindern gehen könnte: Vom Alatsee über die Saloberalm und den Zirmgrad auf den Falkenstein.
Den Alatsee kenn ich nur aus den Kluftinger-Büchern, der Rest hat mir gar nichts gesagt - also: nehmen wir.
Ich hab mir also Bergstiefel und ne Regenjacke geliehen, Pflaster und Traubenzucker eingepackt und wir sind um halb sieben los Richtung Allgäu.
Der Alatsee ist morgens um 8 noch ziemlich friedlich, es ist wenig los, mal läuft praktisch ganz alleine. Es könnte alles so schön sein. Der See liegt idyllisch da, es ist ruhig man hört die Kuhglocken und die Vögel - und dann fängt das Ganze sofort mit Steigung an. So richtig Steigung. Nicht mal eben ein bisschen, sondern gleich ordentlich...
Man wird dann durch den Vier-Seen-Blick ein bisschen für den ersten anstrengenden Aufstieg entschädigt - aber das dicke Ende kommt dann erst... Zum Zirmgrad geht es dann richtig steil hoch. Kennt ihr das, wenn ihr anfangt, euch kleine Ziele zu setzen: Bis zu dem Baum, dann schnaufen, bis zu dem Stein, dann kurze Pause, ...? Das war bei mir der Anfang. Wenn ich richtig am Filter bin, zähle ich. Noch 50 Schritte, nochmal 50 Schritte... irgendwann war ich bei 25 Schritten....Ich verstehe jetzt, warum es heißt, dass einen die Berge wieder an das Wesentliche bringen... Sie bringen einen zum Atmen. Zum ziemlich bewussten Atmen. Mich zumindest.  Wenn das nicht wesentlich und existenziell ist, weiß ich ja nicht. Aber ich bin trotz allem oben angekommen. Ganz oben. Der Weg über den Zirngrad war dann wirklich schön, mit toller Aussicht. Der Aufstieg zum Falkenstein nochmal ätzend - aber machbar.
Alles in allem haben wir auf dem Hinweg 2,5 Stunden und zurück "nur" 1,75 gebraucht. Zurück sind wir dann über einen Wiesenweg gelaufen - der war wirklich schön. Das war so, wie ich mir Bergwandern immer vorgestellt habe.
Insgesamt war es ein wirklich schöner Tag, der mich mal wieder über meine eigenen Grenzen gebracht hat. Und es ist schon toll, wenn man es "geschafft" hat und über den Berg ist.
Nina, sollte ich nochmal mit Dir in die Berge gehen: Ich mag NIEMALS eine schwere Tour! Immer dran denken!!!!


 Der Alatsee
bekannt aus Kluftingers "Seegrund"








Auf dem Zirngrad - bereits nach dem "ich schaff das nicht, ich dreh jetzt um"-Punkt




 Man wechselt auf der Strecke öfter mal zwischen Deutschland und Österreich. Handy auf stumm stellen lohnt sich also wirklich

Auf dem Falkenstein

Mittwoch, 28. Mai 2014

quasi kein Unterschied

Von wegen, der Mensch ist die Krone der Schöpfung. Spätestens wenn man Kinder und einen Hund hat, merkt man, dass gar nicht so viel Unterschied ist... Beide brauchen klare Ansagen, möglichst kurze Sätze, Berechenbarkeit, Konsequenz, liebevolle Zuwendung usw.
Parallelen finden sich auch, wenn man fotografiert. Schon mal versucht, eine Gruppe Menschen zu fotografieren? Richtig - 2 schauen dämlich, 3 blödeln rum und einer ist nicht zu sehen.
Genau so ist es, wenn man versucht, eine Gruppe Tiere zu fotografieren.
Das glaubt ihr nicht? Hier ist der Beweis:

Toll ist aber, dass meine Kamera ja einen Sportmodus hat, da hält man drauf und die Kamera macht Serienaufnahmen - somit hat man Chancen, genau den einen Moment zu erwischen, in dem tatsächlich alle schauen.
Der Beweis, dass es tatsächlich geht ist hier:

Und weil die Ponys so süß sind, hier einfach noch ein paar Pony-Bilder...




übrigens der Beweis, dass beim Galopp tatsächlich manchmal alle vier Füße in der Luft sind



















Und wer die ganzen süßen Ponys mal live sehen will, die stehen alle hier

Dienstag, 27. Mai 2014

guter Plan

Ich war heute mal wieder im Klinikum und wir haben (mit Termin) lächerliche 2 Stunden gewartet (so viel zum Thema "wenn man nach 30 Minuten nicht aufgerufen ist, meldet man sich halt mal...)
War aber egal. Ich hatte ein gutes Buch und Jürgen das Tablet dabei.
4 Einverständniserklärungbögen später waren wir auch schon wieder draußen - mit einem Termin für die Narkosevorbesprechung und einem Termin für die OP.
So weit ist alles ok - es konnte nur noch nicht abschließend geklärt werden, ob einer der Herren Gefäßchirurgen sich bereit erklärt, zu den Gyns in den OP-Raum zu kommen um mir den Port zu ziehen. Da es aber noch 7 Wochen sind bis dahin werden die das schon auf die Reihe kriegen. Ansonsten muss halt der Hausmeister das Ding ziehen. Oder der Pförtner. Mir doch egal, hautpsache raus.
Meine Planung geht auf jeden Fall auf. Wenn im Juli die OP ist, bin ich auf jeden Fall bis September wieder so fit, dass ich wieder arbeiten kann.
Und dann beginnt auch für mich wieder der Ernst des Lebens.
Vielleicht habe ich ja bis dahin auch meine Finger wieder. Die sind nämlich nach wie vor taub. Blödes Gefühl. Ganz doof beim Stricken, Häkeln und Nähen, furchtbar beim Gitarre spielen - insgesamt ein Zustand, der sich hoffentlich bald wieder bessert.
Aber insgesamt muss ich ja immer noch sagen: Solange das alles ist.....

Donnerstag, 22. Mai 2014

Tradtition,Tradition

Ich gebe es zu: Ich stehe voll auf Traditionen. Gute, alte Bräuche und Gewohnheiten geben mir Sicherheit und ein Gefühl von Verbundenheit und Heimat.
Ich mag die Bräuche um Weihnachten und Ostern, ich schneide an Fronleichnam gerne Birkenzweige für den Stall, ich mag den Brauch des "Moala"-Steckens.
Es gibt auch diverse Bräuche in unserer Familie, die ich gerne mag und pflege. So gibt es in meiner Familie z. B. nach wie vor den gleichen Geburtstagskuchen, den meine Oma schon immer für mich gemacht hat (wohlgemerkt: den GLEICHEN, nicht den SELBEN.....). Auch den täglichen Besuch des örtlichen Volksfestes pflege ich gerne und mit Leidenschaft (wo sonst sollte ich mein Dirndl anziehen?).
Ich habe auch selbst schon Traditionen ins Leben gerufen. Einmal im Jahr treffen sich z. B. meine Kollegen hier zum gemeinsamen Grillen. Mal sind es mehr als 10, mal nur 2 - lustig ist es immer.

Manche Traditionen hätte ich persönlich nicht unbedingt weiterführen müssen. Die Geschichte mit dem Brustkrebs z. B. - aber man wird ja nicht immer gefragt.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass meine Mutter 3 Jahre in Folge wenige Tage vor der Brustkrebs-Nachsorgeuntersuchung böse Haushaltsunfälle hatte (einmal fiel sie über die Katze die Treppe nach unten, einmal fiel sie über ein Bettlaken die Treppe nach oben und einmal rutschte sie über die Kante des Stockbetts - Ergebnis waren dreimal richtig fiese Blutergüsse im Oberkörperbereich und ein Arzt, der kurz davor war, die Polizei zu informieren....)
Gestern bin ich (einen Tag vor der heutigen Nachuntersuchung) beim Einkaufen ausgerutscht und mit viel Schwung ungebremst auf meinen Einkaufswagen gefallen. Fazit: ein ca. 10cm langer tiefblauer Striemen am Oberkörper...
Jetzt finde ich die Sache allerdings übertrieben und erkläre hiermit öffentlich, dass ich nicht gewillt bin, diese Tradition in Zukunft fortzuführen.

Die Nachsorgeuntersuchung war übrigens soweit ergebnislos. Da ich immer noch taube Finger habe, der Onkologe aber meint, dass es wahrscheinlich nicht von der Chemo kommt (was der Tipp meiner Hausärztin gewesen wäre), werde ich also in 3 Wochen um 6:30 Uhr (welch unchristliche Zeit) ein CT (oder MRT - weiß der Geier) von HWS und BWS machen lassen, um auszuschließen, dass irgendwas an den Knochen ist... Vielleicht ist es ja bis dahin schon wieder vorbei, dann kann ich mir das sparen. Mal sehen.

Montag, 19. Mai 2014

die Neuen

Ab heute also wieder freie Farbwahl.
Der Doc meinte, er würde so weitermachen wie bisher. Die Haut sähe zwar super aus, aber einfach noch 4 Wochen mit dem Baden warten....
Ich nehme das mal als grobe Richtlinie. 4 Stunden ist doch auch schon was, oder?

Sonntag, 18. Mai 2014

morgen, ja morgen....

... fang i a neis Leben an.... (falls es jemand hören will: hier)

Morgen ist die letzte Bestrahlung. Das heißt, dass ich ab morgen wieder baden darf. Das hoffe ich zumindest. Ich plane nämlich, morgen gegen 10 Uhr ein Vollbad zu nehmen.
Ihr erinnert Euch noch an meine roten Schuhe? Falls jemand sich nicht mehr erinnern kann oder damals noch nicht gelesen hat, hier ist der dazugehörige Post. Diese Omen-Schuhe sind nun also die letzten 8 Monate durch Dick und Dünn mit mir gegangen (gut, es haben ihnen noch 2-3 andere rote Paare Gesellschaft geleistet). Pünktlich zum Ende sind sie gestern kaputt gegangen. Jetzt sehen sie so aus:
Sie werden also morgen feierlich ausgesondert.
Ich bedanke mich hiermit in aller Form bei meinen Schuhen. Hierfür würde ich mir gerne ein Lied von Reinhard Mey leihen, aber die GEMA hat youtube in letzter Zeit mal wieder leer geräumt :-) Aber ihr könnt Euch ja den Text durchlesen.
Da das ja meine Omen-Schuhe sind, deute ich die Tatsache, dass sie jetzt kaputt gehen als gutes Zeichen. Offensichtlich brauche ich sie jetzt nicht mehr. Es wird also alles gut.
Diese Schuhe werde ich im Sommer noch feierlich, rituell und wahrscheinlich widerrechtlich verbrennen :-)

Ab morgen endet also auch mein freiwillig auferlegter Zwang, rote Schuhe zu tragen. Ich werde das selbstverständlich weiterhin tun - aber nicht mehr zwanghaft, sondern nur noch, wenn ich Lust auf rote Schuhe habe. Und wenn ich Lust auf gelbe habe, dann eben gelbe...

Samstag, 17. Mai 2014

Selbstmanagement

Letztens ging's bei uns im Team um "Selbstmanagement". Ist ja ein schönes Wort. Ähnlich wie "Zeitmanagement". Klingt toll. Im ersten Moment dachte ich: "Ja, will ich..." - und dann habe ich mir mal die Liste der Tipps durchgelesen, wie man zu einem guten Selbstmanagement kommt.
Da steht unter anderem, dass man sich eine Prioritätenliste schreiben soll und sich einen schriftlichen Plan für den jeweiligen Tag machen soll -und davon dann nur bewusst abweichen soll. Als ich das gelesen habe, rollten sich kurzfristig meine Zehennägel hoch. 
Ich bin kein Listen-und-Pläne-Mensch. Ich mag keine Listen. Listen mache ich mir nur zum Einkaufen oder vor dem Urlaub, wenn es wirklich drauf ankommt, dass ich alles in einer gewissen Zeit erledige. Pläne mache ich mir dann, wenn ich ein scheinbar unüberschaubares Maß an Dingen erledigen muss, damit nichts hinten runter fällt.
Ansonsten mag ich weder Listen noch Pläne. 
Weil mich das Leben gelehrt hat, dass man extrem wenig planen kann.
Weil mich Pläne vom Leben abhalten.
Weil mir To-Do-Listen Scheuklappen aufsetzen, die mich vieles übersehen lassen und mich blind machen für meine Umwelt. Sowohl für das Schöne als auch für die Bedürfnisse meiner Umwelt.
Manchmal sind sie unbestritten hilfreich - um Ordnung in zu großes Chaos zu bringen, aber ich sehe sie eher als Krücken - Hilfsmittel für eine begrenzte Zeit. Ich will nicht jeden Tag meines Lebens Krücken brauchen. Genausowenig will ich jeden Tag planen und nur bewusst vom Plan abweichen.
Mein Tagesplan sieht in etwa so aus:
6 Uhr den Großen wecken 
7 Uhr die Mädels wecken, Kindergarten/Schule/Haushalt
gegen 11 Uhr kochen
12 Uhr Kinder vom Kindergarten holen
12 - 19 Uhr Mama sein/Alltag mit Kindern für alle unbeschadet überleben/... 
19 Uhr Kinder ins Bett
19:30 Uhr ignorieren, dass sie nicht liegen bleiben/unstillbaren Durst haben/... 
19:45 Uhr: Zeit für mich/Auftragsarbeiten/meinen Mann/... 
danach: schlafen
Überschaubar. Ab und zu kommt noch ein Termin hinzu. Insgesamt bietet das Ganze aber genug Raum für Spontaneität. Kinder, die Freunde treffen wollen, Besuche, Ausflüge, spielen, Bücher vorlesen, ..... Leben eben.
Das Versprechen hinter dem hochgelobten Selbst-/Zeitmanagement ist, dass man mehr Zeit hat. Aber aus 24 Stunden wird nicht mehr als 24 Stunden - ob mit oder ohne Management. Und wenn ich mir 10 Minuten raushole, die ich dafür mit dem Schreiben von Listen verbringe, habe ich auch nichts gewonnen. 
Mein Fazit: Offensichtlich leide ich sowohl unter schlechtem Selbst- als auch unter miserablem Zeitmanagement, bin aber trotzdem glücklich und kriege (meistens) alles auf die Reihe.
Ich werde also wohl so weitermachen wie bisher und somit den ersten und einzige Punkt auf meiner momentanen To-Do-Liste abhaken, der da heißt: LEBEN

Montag, 12. Mai 2014

das Leben und das Verschieben

Neulich las ich bei Facebook den Spruch:
"Manchmal warten wir mit bestimmten Dingen so lange, als hätten wir noch ein zweites Leben im Koffer."
Und mir fiel auf: He, das stimmt. Ich habe den Spruch also geteilt, woraufhin ein Freund von mir kommentierte: "Manche Dinge kann man aber auch nicht erzwingen, daher bleibt nur warten... Und vielleicht noch hoffen..."
Hat er Recht...
Wenn wir ehrlich sind, gibt es ja auch eine Menge Dinge, die man getrost verschieben kann. Bügeln zum Beispiel. Bügeln kann man jederzeit verschieben. Und es gibt eben Dinge, die man schieben muss, weil sie nicht gehen. Aber es gibt eben auch Dinge, die man keinesfalls schieben sollte.
Man muss sich also wohl prinzipiell überlegen, wie wichtig etwas ist. Für einen persönlich oder überhaupt.
Wenn die Wohnung einen gewissen Unordnungs-Grad (und den muss jeder für sich selbst festlegen) übersteigt, muss ich aufräumen, auch wenn ich Hausarbeit hasse. Wenn es aber noch im erträglichen Rahmen ist, kann ich durchaus entscheiden, dass es mir wesentlich wichtiger ist, mit den Kindern auf dem Sofa zu kuscheln oder ein Buch vorzulesen.
Wenn ich sage: "Ich würde gerne mal nach Griechenland fahren - aber ich kann auch ohne leben), kann ich es aufschieben. Wenn ich hingegen sage: "Ich will unbedingt nach Griechenland, das ist mein Lebenstraum" - dann sollte ich daran arbeiten, das möglichst schnell zu erfüllen.
Ich glaube, der Spruch meint nicht Dinge wie z. B. "heiraten". Dafür braucht man erst mal den richtigen Partner - und die wachsen nun mal nicht auf Bäumen. Da gehört eine große Menge Glück dazu, den zu finden. Ich denke, es geht um die Dinge, die man selbst in der Hand hat.
So was wie "Streit beilegen" oder "auf jemanden zu gehen" oder auch "mal kindisch sein" oder "etwas unternehmen".
Ich denk mir z. B. schon seit langem: "Ich will mal wieder ins Kino gehen". Ich hab auch Kino-Gutscheine hierliegen. Nicht mal knappe Kassen wären somit eine Ausrede. Und trotzdem krieg ich es nicht auf die Reihe.

Hier also eine kleine Liste von Dingen, die man jederzeit, vielleicht und nie verschieben sollte (aus meiner Sicht - eure Liste kann ganz anders aussehen).

Jederzeit verschieben kann man:
- Hausarbeit (zumindest meistens)
- Bügeln
- gemeines Verhalten gegenüber anderen
- den Genuss von Bananen, Rosenkohl oder Innereien ( :-)  )
Vielleicht verschieben kann man (nach Abwägung):
- Besuche bei Personen, die man nicht mag
- Fernreisen
- das Lesen von Klassikern wie "Schuld und Sühne"
Keinesfalls verschieben kann man:
- sich nach Streit versöhnen (oder es wenigstens versuchen)
- das Leben genießen
- seinen Lieben sagen, dass man sie liebt
- wichtigen Menschen sagen, dass sie einem wichtig sind
- Lachen
- weinen
- Erdbeeren vom Strauch essen
- im Sommer barfuß durchs Gras oder den Sand laufen
- Steine über Flüsse/Seen springen lassen
- Kinder kuscheln
- das Leben leben

Man sollte einfach immer mit 2-3 Hirnzellen daran denken, dass man keine Garantie hat, am nächsten Tag wieder aufzustehen.


Samstag, 10. Mai 2014

bunt

Mir wurde erst geraten, ich solle die Farbe in meinem Leben behalten, auch wenn ich die roten Schuhe aussortiere.
Mir war noch nicht bewusst, dass ich nicht farbig bin, aber ich fang einfach schon mal an. Mit bunten gute-Laune-Socken (mal schnell, schnell von der Strickmaschine gehüpft)

Freitag, 9. Mai 2014

Neue Lage - noch 10 Tage

Wenn ich mich nicht verrechnet habe, dann bin ich in 10 Tagen fertig mit den Bestrahlungen. Heißt: noch 6 Bestrahlungen. Ich könnte jetzt einfach nachzählen, aber mein Bestrahlungs-Termin-Plan liegt im Auto und da gehe ich deshalb jetzt nicht mehr hin...
Das heißt, dass ich in 10 Tagen meine roten Schuhe in die Ecke stellen kann und sie danach nur noch "freiwillig" anziehen werde.
Das heißt außerdem, dass ich in 10 Tagen (ok, vielleicht auch in 14) mein erstes Vollbad nehmen werde.
Und es heißt, dass die "Primärtherapie" abgeschlossen ist - ab dann folgt die Nachsorge.
Und es steht ja noch eine OP an. Den Termin für die Vorbesprechung habe ich Ende Mai. Mal sehen, wann dann OP-Termin ist.

Hier noch ein Vorher-/Nachher-Foto von mir. Rechts vorher, links nachher :-)


In diesem Sinne wünsche ich Euch noch ein schönes Wochenende.

Dienstag, 6. Mai 2014

Never give up

Gestern hat mir eine Freundin erzählt, dass ihr Vater die Diagnose "Krebs" bekommen hat - leider mit wesentlich schlechterer Prognose als ich.
Das mit der Prognose ist natürlich immer so eine Sache. Die Ärzte sagen "6 Monate bis 5 Jahre" - aber man weiß es eben nie genau. 6 Monate ist ganz schön kurz, 5 Jahre hingegen - da kann man schon noch eine Zeit lang verdrängen.  Und in 5 Jahren tut sich ja auch noch einiges in der Medizin.
Ich kenne/kannte Menschen, die galten als austherapiert und haben noch 5 Jahre gelebt oder leben noch. Leider ist auch die andere Variante vorstellbar...
Auf jeden Fall geht mir das seither nicht mehr aus dem Kopf. Wie damit umgehen, wenn einem gesagt wird: "Deine Zeit ist klar messbar" - nicht nur das allgemeine Wissen, dass das Leben endlich ist, sondern auch noch wissen, dass das Ende absehbar ist? Dass man viele Dinge nicht mehr wird tun/erleben können.
Wie als Angehöriger damit umgehen, dass einem klar wird, dass man sich von einem geliebten Menschen wird verabschieden müssen? Nicht irgendwann, sondern in absehbarer Zukunft.

Daher heute mein Post für alle Schwerkranken und deren Angehörige und Freunde.
Ich wünsche Euch allen Kraft - um mit der Situation umzugehen und nicht zu verzweifeln. Um auch unangenehme Themen durchzudenken und zu -sprechen. Sicher ist es nicht toll, zu überlegen, wer in einer Patientenverfügung eingetragen wird,  zu besprechen, wie eine Beerdigung aussehen soll oder ein Testament zu schreiben. Aber unter Umständen kann es helfen, sich dem drohenden Ende (das evtl. erst in einigen Jahren kommt) nicht völlig hilflos ausgeliefert vorzukommen. Vor allem wünsche ich Euch aber Kraft, um das Leben und alles was es mit sich bringt, auszuhalten und trotzdem so gut es geht zu genießen und nicht nur das Dunkel, sondern auch die Sonne darin noch zu sehen-
Ich wünsche Euch Zeit - mit Euren Lieben, um noch besondere Dinge zu tun, um Dinge zu sagen, die gesagt werden müssen, um Sachen zu regeln und auch Zeit für ganz normalen Alltag. Erzählt Euren Lieben Eure Geschichte. Vor allem aber wünsche ich Euch Zeit um miteinander zu lachen und die Zeit miteinander zu genießen.
Ich wünsche Euch Menschen, die für Euch da sind - sowohl für die Kranken, als auch für die Angehörigen. Egal, wieviel man ertragen muss, wenn man es mit jemandem teilen kann, ist es nicht mehr ganz so furchtbar. Wenn man nicht alleine da steht, wird vieles einfacher.
Ich wünsche Euch Glauben - egal ob an Gott oder Allah oder Buddha oder sonst irgendetwas. Darauf zu vertrauen, dass eine höhere Macht einen hält macht vieles leichter. Ob diese einen Namen hat oder nur ein Gefühl des Nicht-Verlassen-Seins ist, spielt dabei überhaupt keine Rolle.
Zuletzt wünsche ich Euch Mut - um die nötigen Schritte zu gehen, auch wenn sie vorher unglaublich schwer erscheinen. Mut, sich den unangenehmen Dingen zu stellen und darüber zu sprechen. Und ganz zum Schluss wünsche ich Euch den Mut, loszulassen.

Das waren viele Worte für Situationen, in denen man eigentlich nichts sagen kann. Nichts, außer "Mist" oder "es tut mir leid".
Ich bin in Gedanken bei Euch und ich wünsche allen, die ich nicht kenne, andere Menschen, die in Gedanken bei Euch sind.

Für Euch alle noch ein Stück aus einem meiner Lieblingsbücher "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry:

»Kleiner Bursche, du hast Angst gehabt...«
Er hatte Angst gehabt, ganz gewiss! Aber er lachte sanft:
»Ich werde heute abend noch viel mehr Angst haben...«
Wieder lief es mir eisig über den Rücken bei dem Gefühl des Unabwendbaren. Diese Lachen nie mehr zu hören - ich begriff, dass ich den Gedanken nicht ertrug. Es war für mich wie ein Brunnen in der Wüste.
»Kleiner Bursche, ich will dich noch lachen hören...«
Aber er sagte zu mir:
»Diese Nacht wird es ein Jahr. Mein Stern wird sich gerade über dem Ort befinden, wo ich letztes Jahr gelandet bin...«
»Kleiner Mann, sag mir, dass sie nur ein böser Traum ist, diese Geschichte mit der Schlange und dem Treffpunkt und dem Stern...«
Aber er antwortete nicht auf meine Frage. Er sagte:
»Was wichtig ist, sieht man nicht...« »Gewiss...«
»Das ist wie mit der Blume. Wenn du eine Blume liebst, die auf einem Stern wohnt, so ist es süß, bei Nacht den Himmel zu betrachten. Alle Sterne sind voll Blumen.«
»Gewiss...«
»Das ist wie mit dem Wasser. Was du mir zu trinken gabst, war wie Musik, die Winde und das Seil... du erinnerst dich... es war gut.«
»Gewiss...«
»Du wirst in der Nacht die Sterne anschauen. Mein Zuhause ist zu klein, um dir zeigen zu können, wo es sich befindet. Es ist besser so. Mein Stern wird für dich einer der Sterne sein. Dann wirst du alle Sterne gern anschauen... Alle werden sie deine Freunde sein. Und dann werde ich dir ein Geschenk machen...«
Er lachte wieder.
»Ach! Kleiner Bursche, kleiner Bursche! Ich höre diese Lachen so gern!«
»Gerade das wird mein Geschenk sein... Es wird sein wie mit dem Wasser...«
»Was willst du sagen?«
»Die Leute haben Sterne, aber es sind nicht die gleichen. Für die einen, die reisen, sind die Sterne Führer. Für andere sind sie nichts als kleine Lichter. Für wieder andere, die Gelehrten, sind es Probleme. Für meinen Geschäftsmann waren sie Gold. Aber alle diese Sterne schweigen. Du, du wirst Sterne haben, wie sie niemand hat...«
»Was willst du sagen?«
»Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können!«
Und er lachte wieder.
»Und wenn du dich getröstet hast (man tröstet sich immer), wirst du froh sein, mich gekannt zu haben. Du wirst immer mein Freund sein. Du wirst Lust haben, mit mir zu lachen. Und du wirst manchmal dein Fenster öffnen, gerade so, zum Vergnügen... Und deine Freunde werden sehr erstaunt sein, wenn sie sehen, dass du den Himmel anblickst und lachst. Dann wirst du ihnen sagen: 'Ja, die Sterne, die bringen mich immer zum Lachen!' Und sie werden dich für verrückt halten. Ich werde dir einen hübschen Streich gespielt haben...«
Und er lachte wieder.
»Es wird sein, als hätte ich dir statt der Sterne eine Menge kleiner Glocken geschenkt, die lachen können...«
Und er lachte noch immer. Dann wurde er wieder ernst:
»Diese Nacht... weißt du... komm nicht!«
»Ich werde dich nicht verlassen.«
»Es wird so aussehen, als wäre ich krank... ein bisschen, als stürbe ich. Das ist so. Komm nicht das anschauen, es ist nicht der Mühe...«
»Ich werde dich nicht verlassen.«
Aber er war voll Sorge.
»Ich sage dir das... auch wegen der Schlange. Sie darf dich nicht beißen... Die Schlangen sind böse. Sie können zum Vergnügen beißen...«
»Ich werde dich nicht verlassen.«
Aber etwas beruhigte ihn:
»Es ist wahr, sie haben für den zweiten Biss kein Gift mehr...«
Ich habe es nicht gesehen, wie er sich in der Nacht auf den Weg machte. Er war lautlos entwischt. Als es mir gelang, ihn einzuholen, marschierte er mit raschem, entschlossenen Schritt dahin.
Er sagte nur: »Ah, du bist da...«
Und er nahm mich bei der Hand. Aber er quälte sich noch:
»Du hast nicht recht getan. Es wird dir Schmerz bereiten. Es wird aussehen, als wäre ich tot, und das wird nicht wahr sein...«
Ich schwieg.
»Du verstehst. Es ist zu weit. Ich kann diesen Leib da nicht mitnehmen. Er ist zu schwer.«
Ich schwieg.
»Aber er wird daliegen wie eine alte verlassene Hülle. Man soll nicht traurig sein um solche alten Hüllen...«
Ich schwieg.
Er verlor ein bisschen den Mut. Aber er gab sich noch Mühe:
»Weißt du, es wird allerliebst sein. Auch ich werde die Sterne anschauen. Alle Sterne werden Brunnen sein mit einer verrosteten Winde. Alle Sterne werden mir zu trinken geben...«
Ich schwieg.
»Das wird so lustig sein! Du wirst fünfhundert Millionen Glocken haben, ich werde fünfhundert Millionen Brunnen haben...«
Und auch er schwieg, weil er weinte...
»Da ist es. Lass mich einen Schritt ganz allein tun.« Und er setzte sich, weil er Angst hatte.
Er sagte noch:
»Du weißt...meine Blume...ich bin für sie verantwortlich! Und sie ist so schwach! Und sie ist so kindlich. Sie hat vier Dornen, die nicht taugen, sie gegen die Welt zu schützen...«
Ich setzte mich, weil ich mich nicht mehr aufrecht halten konnte.
Er sagte:
»Hier... Das ist alles...«
Er zögerte noch ein bisschen, dann erhob er sich. Er tat einen Schritt. Ich konnte mich nicht rühren. Es war nichts als ein gelber Blitz bei seinem Knöchel. Er blieb einen Augenblick reglos. Er schrie nicht. Er fiel sachte, wie ein Blatt fällt. Ohne das leiseste Geräusch fiel er in den Sand (...)


Sonntag, 4. Mai 2014

Freundschaft

Wir waren gestern auf einer Hochzeit. Einer meiner Schulfreunde hat geheiratet. Die Einladung kam ziemlich überraschend. Nicht, weil ich ihm nicht zugetraut hätte, dass er heiratet, sondern weil die beiden vor knapp 3 Monaten beschlossen haben, zu heiraten - und weil wir uns vor ca. 4 Jahren zum letzten Mal gesehen haben und zwischendurch keinen Kontakt mehr hatten.
Ich habe mich sehr über die Einladung gefreut und dort einige "alte" Freunde getroffen (langsam kommen wir ja in das Alter, in dem das Wort in beide Richtungen passt...), die ich ebenfalls schon lange nicht mehr gesehen habe.
Und trotzdem haben wir alle quasi da weitergemacht, wo wir vor 1, 2 oder 4 Jahren aufgehört hatten. Wir haben uns gut verstanden, wir konnten uns unterhalten, ohne nur Smalltalk zu machen, wir haben miteinander gelacht und es war das Gefühl von Verbundenheit da.
Es gibt Menschen, die sehe ich beinahe jeden Tag, bei denen habe ich das nicht.
Was also macht Freundschaft aus? Was bedeutet Freundschaft?
Mal abgesehen von einer grundlegenden Sympathie (die ja Voraussetzung ist). Was macht manche Menschen zu Freunden und anderen nicht? Und woran merkt man, dass etwas eine Freundschaft ist und etwas anderes nur eine Bekanntschaft?
Ich habe festgestellt, dass das oftmals fließend ist. Bekanntschaften werden zu Freundschaften, Freundschaften zu Bekanntschaften, manche Freundschaften bleiben Freundschaften, andere fallen ganz weg. Es ist auf Pädagogendeutsch "alles im Fluss"...
Im Facebook-Zeitalter haben wir ja alle unglaublich viele "Freunde" - aber wie viele davon sind wirklich echte Freunde?

Was für mich (unter anderem) Freundschaft ausmacht ist:

  • füreinander da zu sein - auch nachts um 3 oder Sonntag nachmittag um halb fünf. Egal ob am Telefon, per Mail oder live
  • Ehrlichkeit - nicht die gnadenlose "ich hau Dir eine Schaufel über die Rübe und hoffe, dass Du schnell umfällst"-Art von Ehrlichkeit. Keine, die darauf ausgelegt ist, zu verletzen. Sondern die Art von Ehrlichkeit, die auch unschöne Dinge anspricht, die auf schwierige Wesenszüge oder Verhaltensweisen hinweist und gleichzeitig sagt: Ich will trotzdem was mit Dir zu tun haben. Ich muss der Freundin beim Einkaufen nicht sagen: "In dem Kleid sieht man, wie fett Du bist" - ich kann aber durchaus sagen: "Ich glaube, das andere steht Dir besser" - oder auch: "Meiner Meinung nach steht Dir dieses Kleid nicht"
  • Interesse - Zu Freundschaft gehört auch, dass ich mich dafür interessiere, was den anderen bewegt. Klar, mal mehr mal weniger. Wenn ich selbst viel um die Ohren habe kann ich nicht nur zuhören. Aber insgesamt sollte das schon spürbar sein.
  • Augenhöhe - Freundschaft funktioniert nur auf gleicher Augenhöhe. Wenn sich ein Part besser/schöner/klüger/... vorkommt, wird es schwierig
  • Ausgeglichenheit - es sollte ein gegenseitiges Geben und Nehmen sein und zwar nicht nach dem Motto "einer gibt immer und der andere nimmt immer", sondern jeder gibt und jeder nimmt, mal mehr und mal weniger - aber in der Summe ausgeglichen.
  • Nachsichtigkeit - auch in Freundschaften gibt es Aufs und Abs. Manchmal muss man ordentlich einstecken - und dann zeigt sich, wie tragfähig der Boden ist. Aber manchmal muss man eben auch schlucken und dann weitergehen - und nicht ewig daran herumwürgen.
  • Annahme - in einer Freundschaft will ich so sein, wie ich bin. Ich will mich nicht verstellen müssen. Zumindest im groben Zügen sollte dem anderen mein Charakter und meine Art zu leben wohl passen - er/sie muss zumindest akzeptieren, dass ich so bin, wie ich bin. Wenn jemand versucht, mich umzukrempeln oder mein Leben zu verändern wird's schwierig. Genauso, wie ich ebenfalls bereit bin, zu akzeptieren, dass andere anders sind und anders leben. 
  • Grenzen - auch in einer guten (und sogar der besten) Freundschaft, muss jeder das Recht haben, seine eigenen Grenzen zu ziehen. Sowohl emotional als auch sonst. Es muss kein Geld verliehen werden, nur weil es einem Freund schlecht geht, manche intimen Dinge müssen nicht besprochen werden. Das alles KANN passieren, muss aber nicht.
  • miteinander teilen - nicht nur materiell, sondern (und vor allem) emotional. Miteinander lachen, weinen, Probleme besprechen, lästern, ... Teil haben am Leben des anderen eben.
und was mit am Wichtigsten ist:
  • Man kann sich auch mal eine Zeit lang nicht sehen, weil es der Alltag oder eine bestimmte Lebenssituation eben gerade nicht zulässt, dass man sich groß um anderen kümmert. Oder sich evtl. sogar noch nie gesehen haben und sich nur per Mail/Brief/Telefon kennen. Aber zwischendrinnen kann man dem anderen durch ein kleines Zeichen zeigen, dass man noch lebt und dass man an den anderen denkt, egal ob durch eine SMS, einen Anruf, eine Postkarte, einen Brief, einen Besuch oder was auch immer. Und wenn man sich dann mal (wieder) sieht oder miteinander telefoniert, kann man da weitermachen, wo man aufgehört hat.

Danke an alle meine Freunde. Die alten, die neuen, die vergangenen und die gebliebenen und auch an alle, die noch kommen werden.
Danke, dass ihr für mich da seid, dass ihr mit mir lacht und weint. Danke, dass ich mit Euch lästern - und manchmal auch einfach mit Euch schweigen darf. Danke, dass ihr Teil meines Lebens seid, auch wenn wir uns nicht täglich sehen oder sprechen. Danke, dass ihr mir sagt, wenn ich völlig daneben liege und mich wieder einnordet, wenn ich schwimme. Danke, dass ihr mich annehmt, wie ich bin. Mit allen Ecken und Kanten (oder in meinem Fall auch mit allen Kurven und Polstern) - mit roten, grauen oder straßenköterbraunen Haaren oder auch ohne Haare, mit blauen, roten oder schwarzen Schuhen. Danke, für all die Kilometer Lebensweg, die ihr bereits mit mir gegangen seid oder noch gehen werdet.
Danke, dass ich mit Euch normal oder verrückt, erwachsen oder kindisch sein darf.
Danke, dass es Euch gibt.



Freitag, 2. Mai 2014

Suchtpotential

Kennt ihr das, dass man etwas anfängt, nur um es mal zu probieren und es dann Suchtpotential entwickelt?
So geht es mir momentan mit Draht-Nagellack-Blumen...
Ich persönlich beiße ja chronisch Fingernägel - brauche also auch keinen Nagellack. Aber dafür habe ich mir sogar ein Fläschchen gekauft. Und jetzt sitz ich immer da und biege kleine Blümchen aus Draht und fülle sie mit Nagellack...
Insgesamt ist es wohl gut, dass ich meine Hände immer schön weggelassen habe von Alkohol, Zigaretten und Drogen - so schlecht wie meine Selbstbeherrschung bei Schokolade, Fotografieren, Stoff- und Wollkäufen und Nagellack-Blumen-Basteln ist, wäre das verheerend gewesen.

Ach ja, für alle, die sich keine Nagellack-Blumen vorstellen können. So sieht das dann in etwa aus:

Und selbst, wenn das Ergebnis nicht berauschend ist, der Lösungsmittelgeruch des Nagellacks macht das wieder wett O:-)

Übrigens hab ich seit heute wieder ein Paar schwarze Schuhe - aber die werde ich erst ab dem 19. (nach der letzten Bestrahlung) tragen...