Mittwoch, 24. September 2014

Rück- und Ausblick


Hier war es ja in letzter Zeit sehr ruhig. Weil einfach nicht viel los ist. Es tut sich nichts, der normale Alltagswahnsinn nimmt mich - wie jeden anderen - meist total gefangen. Ich werde irgendwann in den nächsten Wochen wieder anfangen zu arbeiten und vor jedem Nachsorgearzttermin Muffensausen haben - wie alle anderen eben auch.

Jetzt ist es dann genau ein Jahr her, dass ich die Diagnose erhielt. Und am Ende eines Jahres gibt es doch immer Rückblicke. Also machen wir das jetzt auch mal:
Oktober 2013 - kurz vor der Diagnose

rote Schuhe habe mich tatsächlich ein ganzes Jahr begleitet.
Ich habe jetzt übrigens immer noch rote Schuhe - aber auch wieder andere.

am 28.11.2013 haben wir gemeinsam die Haare rasiert.
BEVOR sie anfingen, wirklich büschelweise auszugehen.
Und wenn wir ehrlich sind, hatten wir eine ganze Menge Spaß
28.11.2013 - meine kleinste Tochter trägt mir heute noch nach, dass sie nicht rasieren durfte...




ich hab zwar ne Perrücke - aber effektiv steht sie jedem besser als mir und ich hab sie auch nicht oft auf

Dezember 2013
ich finde, der Titel "schönste Christbaumkugel" gebührt mir



Februar 2014: Ein tolles Familien-Shooting bei BiBa-Photodesign in Meitingen

März 2014
Recover your Smile-Shooting in München
eine wirklich tolle Sache





April 2014 - das beste Geburtstagsgeschenk ever: Mein Strandkorb

Mai 2014 - auf einer Hochzeit und deshalb ausnahmsweise mit Perrücke.
Sonst bleibt der Fiffi nämlich daheim...
Juni 2014 - die Haare sprießen

August 2014 - das kann man durchaus schon als Frisur bezeichnen.
Die Kondition ist genauso schlecht wie vor der Erkrankung - ich würde sagen: Alles wieder gut!

So. Jetzt geht's zum Ausblick (meine Vorsätze):
- ich werde wieder arbeiten (bald)
- ich werde weiterhin auf mich hören und mir ab und zu eine Auszeit gönnen (die ich z. B. mit ganz lieben Menschen in Baden-Württemberg verbringen werde)
- ich werde weiterhin mit meinen Kindern lachen, weinen, streiten, kuscheln, blödeln und für alle ihre Sorgen und Nöte aber auch die Freuden da sein
- ich werde weiterhin jeden Tag froh und glücklich sein, meinen Mann gefunden und geheiratet zu haben (und dankbar, dass er mich auch genommen hat)
- ich werde mir die gute Laune nicht verderben lassen - von nichts und niemandem
- ich werde mich weiterhin freuen, so tolle Menschen kennengelernt zu haben und hoffentlich noch viele lustige Abende verbringen
- ich werde weiterhin viel lesen (das habe ich im letzten Jahr nämlich tatsächlich genossen - endlich mal wieder Zeit zum Lesen zu haben)
- ich werde mich mehr bewegen (bis jetzt klappts ganz gut, wobei ich zugegebenermaßen in der letzten Woche etwas geschludert habe)
- ich will 10 kg abnehmen 
- ich lass mich überraschen, was noch alles kommt....

Mittwoch, 3. September 2014

Leseempfehlung

Ihr wisst ja, dass ich oft im Netz unterwegs bin. Dabei bin ich auf den Blog von Cherry  gestoßen. Und der ist wirklich lesenswert. Er strotzt vor Kraft und Mut und Lebensfreude. Also keiner der oft vorhandenen Krebs-Jammer-Weltuntergangs-Blogs sondern eine absolut lesenswerte Geschichte.

Ihr letzter Blog handelt davon, ob wir die neuen Trümmerfrauen sind. Darüber habe ich viel nachgedacht.
Dabei bin ich lustigerweise zu dem Schluss gekommen, dass ich allen anderen das durchaus zusprechen würde - mir aber nicht.
Ich finde, Menschen, die durch besondere Lebensumstände durchmüssen und diese auch (so weit das geht) anpacken, verdienen absoluten Respekt. Das trifft auf praktisch jeden von uns zu, schließlich kommt jeder Mal in eine Situation, die nicht "normaler Alltag" ist und uns herausfordert. Damit umzugehen, ohne den Kopf in den Sand zu stecken oder zu verzweifeln hat Hochachtung verdient.
Das empfinde ich bei allen anderen so. Nur mir selbst gestehe ich das nicht zu. Wenn ich von anderen höre, dass ich so toll mit der Situation umgehe, denke ich mir immer: "Wie sonst sollte ich damit umgehen?" Außerdem war für mich diese Situation ja auch gar nicht so weltumstoßend - ich habe ja damit gerechnet.
Offensichtlich messe ich also hier mit zweierlei Maß und gestehe anderen mehr zu, als mir :-)

In einem stimme ich Cherry aber absolut zu:
Aufgeben ist keine Option