Dienstag, 25. Februar 2014

"Heute war ein schöner Tag...

... mit allen, die ich gerne mag".
Der Satz ist aus einem der Lieblingsbücher meiner Kinder.
Heute war so ein Tag. Na gut. Nicht mit "allen" - das wäre auch ein bisschen viel. Aber immerhin schon mal mit zweien.
Vormittags war ich bei meiner mittlerweile langjährigen Freundin Christina zum Frühstücken eingeladen. Es tut gut, sich mit jemandem einfach über alles mögliche zu unterhalten. Und da wir beide 3 Kinder haben und somit seit Jahren beim Kaffeetrinken auch gleichzeitig Kinder bändigten, genießen wir es jetzt so richtig, dass wir uns vormittags treffen können - und man sich in Zimmerlautstärke unterhalten kann, keiner dabei die Schränke ausräumt oder irgendwas erwischt, was er nicht haben soll. Einfach zwei Stunden in Ruhe am Tisch sitzen, essen, was man will, trinken, ohne dass man nen Lumpen braucht, ratschen ohne ständig durch ein "Mama, Maaaamaaaa" unterbrochen zu werden......
Nicht falsch verstehen, ich liebe meine Kinder wirklich, aber Unterhaltungen ohne sie sind wesentlich einfacher :-)

Heute nachmittag hatten wir dann Besuch von Nina, einer neueren Freundin.Sie hatte letztes Jahr ihr Pferd hier stehen und es freut mich wirklich, dass der Kontakt nach ihrem Stallwechsel nicht abgerissen ist. Es gibt ja im Leben immer mal Leute, die nur kurze Gastspiele geben - ich hoffe, dass das in dem Fall nicht so ist. Mit ihr kann man nämlich richtig albern sein und obwohl ich theoretisch ihre Mutter sein könnte (wenn ich relativ früh angefangen hätte) ist doch eine ähnliche Wellenlänge vorhanden. Und Menschen, mit denen mal lachen kann sind schließlich Gold wert, oder?

Heute war insgesamt also einfach ein schöner Tag. Ohne große Anforderungen, ohne groß Tamtam, einfach nur mit normalen, netten Leuten und guten Gesprächen und Sonne und frischer Luft.
Balsam für die Seele und Kraft für die Dunkeltage, die noch kommen werden.

Danke auch an Euch!

Donnerstag, 20. Februar 2014

die Sache mit dem Glück

Ich hab ja schon ein paar Mal erwähnt: Ich bin glücklich. Wirklich und tief empfunden.
Ich habe den tollsten Mann der Welt, auch wenn er schnarcht und seine Wäsche vor dem Bett sammelt.
Ich habe die tollsten Kinder, auch wenn sie laut sind und nicht immer folgen und manchmal die Ohren auf Durchzug schalten.
Ich habe klasse Omas, auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind und wir manchmal aneinandergeraten.
Ich habe wunderbare Menschen um mich herum, die mich überraschen, mich zum Lachen bringen, mich in den Arm nehmen und manchmal auch einfach nur mal kurz anrufen oder mailen.

Insgesamt bin ich also ein vom Leben verwöhnter Mensch, ein Glückskind.

Vielleicht bin ich aber auch nur glücklich, weil ich mich nicht danach sehne, unglücklich zu sein.
Weil ich nicht auf Gedeih und Verderb versuche, mein Leben mit Schwierigkeiten und Problemen vollzupacken.
Weil ich im Hier und Jetzt lebe und nicht viel Sinn darin finde, die Vergangenheit zu überhöhen und/oder mich danach zu sehnen.
Weil ich nicht dazu neige, anderen die Verantwortung für mein Leben zu geben oder für Dinge, die nicht funktionieren die Schuld zu verteilen.
Weil ich vieles von dem, was ich habe, durch harte Arbeit und wirkliches Kämpfen erreicht habe.
Weil ich mich schon durch einiges durchbeißen durfte.
Weil ich zwar oft nicht weiß, was ich will, aber meist ganz genau, was ich NICHT will.
Weil ich weiß, dass ich das allermeiste, was das Leben auf Lager hat, packen kann - und mit meinem Mann gemeinsam kann ich ALLES schaffen.
Weil ich so ziemlich den größten Dickschädel habe, den man sich vorstellen kann - kampflos aufgeben ist daher keine Möglichkeit.
Weil ich an mich/uns glaube.
Weil mit Humor das meiste viel leichter zu ertragen ist. Und wenn der Humor schräg genug ist, findet man beinahe überall irgendetwas Komisches - so wie das Leben an sich.
Weil ich bereit bin, positive Dinge zu sehen und mich darüber zu freuen.

Stellt sich also jetzt die Frage: Bin ich glücklich, weil mein Leben so toll ist oder ist mein Leben so toll, weil ich ein glücklicher Mensch bin? Wahrscheinlich ist das eine Frage, die genauso wenig zu klären ist, wie die Frage, wer zuerst da war - Henne oder Ei...
Und ganz ehrlich: Es ist mir völlig egal - Hauptsache, es bleibt so.
In diesem Sinne: Auf das Glücklichsein!!!


Mittwoch, 19. Februar 2014

soooo tolle Fotos

Ich hab Euch ja schon versprochen, dass ich Euch ein paar zeige und hier sind sie. Die supertollen Fotos von Patrizia Lofner (Biba Photodesign in Meitingen)













Dienstag, 18. Februar 2014

"Ich bin wieder hier...

... in meinem Revier, war nie wirklich weg, hab mich nur versteckt..." und das, obwohl ich Westernhagen gar nicht wirklich gerne mag - aber es passt. Ok, zugegebenermaßen nur dieser Teil des Liedes - aber ich finde, man sollte die Ansprüche nicht zu hoch schrauben.

So ist es. Ich hab mich versteckt. Aber jetzt geht's wieder aufwärts.
Nachdem ich mit dem Antibiotikum jetzt "In und Out" gemacht habe (rein, schlucken, kotzen), darf ich es weglassen. Seither geht es mir schon viel besser. Ich verstehe Bulemiker - Übergeben kann befreiend sein...
Aber unabhängig von den unappetitlichen Bereichen des Ganzen:
Ich stehe wieder. Wacklig zwar, aber doch auf meinen Füßen. Und somit geht es jetzt wieder aufwärts. Wohin auch sonst?

Sonntag, 16. Februar 2014

Abs und Aufs

Trotz aller positiver Einstellung und dem Glauben an Heilung und dem Verweigern von Nebenwirkungen gibt es einfach Tage, an denen es einem nicht gut geht.
Ich hatte seit Mittwoch ein derartiges Loch. 
Als mir mein Onkologe dann am Donnerstag eröffnet hat, dass er die Chemo nicht machen will, hätte ich fast den Boden unter den Füßen verloren. Jetzt könnte man natürlich sagen, es hätte keine großen Unterschied gemacht, ob sie am Donnerstag oder am Montag läuft. Aber doch - das hätte es schon. Für mich. Warum kann ich nicht mal genau erklären. Es hat mich so viel Überwindung gekostet, da am Donnerstag hinzugehen. Ich hatte für Donnerstag und Freitag schon alles geregelt mit den Kindern. Es war für mich ein mentaler Stichpunkt, am 13.02. meine vorletzte Chemo zu bekommen - und wenn das nicht geklappt hätte, hätte sich ein richtig tiefes Loch aufgetan.
Der Kompromiss war ja, die Chemo läuft und ich nehm Antibiotika. Antibiotika und ich  - wir vertragen uns sehr selten. Ich reagiere darauf meist mit Übelkeit und/oder Durchfall. Kein Wunder also, dass es diesmal nach der Chemo einfach härter war, als die vorherigen Male.
Die letzten 3 Tage habe ich nachmittags zwei Stunden komatös auf dem Sofa verbracht. Insgesamt fühle ich mich noch ziemlich wackelig - aber es geht langsam bergauf.
Nichtsdestotrotz merkt man, dass so eine Chemotherapie einfach kein Spaziergang für den Körper ist und dass 5 Monate Nichts-Tun nicht eben förderlich für die psychische Gesundheit sind. 

So, und jetzt geht es wieder aufwärts. Gestern saß ich eine Stunde in der Sonne im Liegestuhl und habe das Frühlingswetter genossen. Ich habe die ersten Schneeglöckchen im Garten entdeckt, die Tulpen wachsen wie wild und die Vögel können sich gar nicht mehr beruhigen. Auch wenn heute das Wetter eher trüb ist - insgesamt stehen die Zeichen auf Frühling. Und Frühling heißt: neue Lebenskräfte, Sonne und viel frische Luft. 
Und wenn ich wieder graue Minuten habe, dann schau ich mir die Fotos von Patty an und muss Lachen und dann ist eh schon alles nicht mehr so schlimm.
Die Fotos zeige ich Euch, wenn ich alle habe. Patty hat nämlich ein wirklich tolles Fotoshooting mit uns gemacht und mir vorab schon mal ein paar gezeigt, mehr wird aber noch nicht verraten :-)

Freitag, 14. Februar 2014

Krankengeld

Nachdem ich kürzlich über die Krankenkasse geschimpft habe, muss ich jetzt natürlich auch sagen, dass mein Krankengeld mittlerweile da ist. Nachdem ich die drei Abrechnungen gemailt habe und nach 4 Tagen nachgefragt habe, wurde mir gesagt, dass das Krankengeld berechnet und auf den nächsten Tag angewiesen sei - und tatsächlich war es am nächsten Tag da. Hut ab!
Ich habe mich natürlich dann auch bei meiner Sachbearbeiterin freundlichst bedankt. Man darf diese armen Menschen ja nicht immer nur anmaulen.
Mal sehen, was dieses Kapitel in Zukunft noch bringen wird.

Donnerstag, 13. Februar 2014

nur noch eine ...

Ich hab ja seit über einer Woche eine Erkältung. Mieser fester Reizhusten, Nebenhöhlen ein bisschen zu. Kein Fieber, nichts Ungewöhnliches für die Jahreszeit. Ich war beim Arzt, Lunge so weit ok.
Ich bin ja momentan etwas therapiemüde. Gestern abend hatte ich das heulende Elend, weil mir schon beim Gedanken an die Chemo übel und flau im Magen wurde. Es hat mich also wirklich Überwindung gekostet, da heute hinzugehen. Und dann sag ich Doofkopf zur Assistentin: "Ich hatte schon Angst, dass sie wegen der Erkältung nicht laufen kann.". Sie hat mich daraufhin gefragt, ob ich Fieber hatte/habe (nein) und gemeint, sie würde ihn (Dr. Hochdörfer) fragen. Und dann kam sie, hängt mich ab und sagt: "Er hat entschieden, wir machen sie nicht. Montag nochmal kommen." Auf Nachfrage hat sie gemeint, die Blutwerte wären ok - und dann hab ich doch einfach nochmal mit ihm gesprochen.
Dr. Hochdörfer hat dann gemeint, er würde es nicht machen und auch seiner Frau nicht empfehlen - aber er könne durchaus verstehen, dass ich das Ganze gerne rum hätte.
Als ich ihn fragte, was denn im schlimmsten Fall passieren könne meinte er: "Im schlimmsten Fall sterben Sie."
Nachdem er mich abgehört und meine Mandeln angeschaut hat, hat er dann gemeint, dass mit 60-70%Wahrscheinlichkeit gar nichts passieren wird, ich mit 20 % Wahrscheinlichkeit eine Lungenentzündung bekomme und mit 10% Wahrscheinlichkeit ins Krankenhaus müsste. Seine Empfehlung war dann: er gibt mir Antibiotika und wir machen die Chemo am Montag.
Und im Endeffekt haben wir uns auf: Chemo heute + Antibiotika geeinigt.

Jetzt werde ich natürlich alles daran setzen, am nächsten Donnerstag zur Blutuntersuchung zu gehen und danach zu ihm - und so fit wie nur irgendwie möglich zu sein!
Hoffentlich vertrage ich die beiden Antibiotika - das ist bei mir ja nicht immer so sicher.


Mittwoch, 12. Februar 2014

Frühjahrsputz

Ich habe ja schon ein paar Mal erwähnt, dass ich nicht unbedingt die super Hausfrau bin.  Deshalb mache ich den selten bei mir zu Hause in der Wohnung. Nichtsdestotrotz mache ich ihn mental.
Und weil das Wetter so frühlingshaft ist, ist jetzt wohl die richtige Zeit dafür.
Ich kann Euch das nur empfehlen.
Überlegt Euch mal, was Euch gut tut und was nicht. Überlegt Euch, von was Ihr Euch trennen könnt und wovon nicht. Und vielleicht auch mal, warum von dem einen ja und von dem anderen nein.
Eines der schmerzhaftesten Kapitel beim Frühjahrsputz ist, wenn man "Freunde" aussortieren muss. Wenn man feststellt, dass Menschen, die einem was bedeutet haben, denen gegenüber man gewisse Erwartungen hatte, aus welchen Gründen auch immer nicht bereit oder in der Lage sind, diese Erwartungen zu erfüllen. Oder man deutlich gesagt/gezeigt bekommt, dass man selbst diesen Menschen eben nicht so viel bedeutet.
Autsch, das tut weh - aber wenn es nicht die große Liebe ist, die einen von Jetzt auf Gleich für die blonde Nachbarin verlässt, bringt es einen nicht um.
Der Abschied von manchen Dingen oder Menschen tut wirklich weh - und schmerzt auch einige Zeit danach noch. Von anderen Dingen und Menschen trennen wir uns leicht. Tatsache ist: Immer wieder mal ausmisten hilft oft, etwas klarer zu sehen. Es hilft, wieder von Dingen umgeben zu sein, die einem gefallen und die einem gut tun, statt überall Sachen stehen zu haben, die man weder mag noch braucht oder die schon lange kaputt sind und einem den Blick auf andere, vielleicht wichtigere Dinge verstellen.
Genauso hilft es, sich ab und zu von Menschen zu verabschieden, mit denen man ein Stück Weg gegangen ist. Weil sie einem nicht mehr gut tun, weil sie einen anderen Weg einschlagen, weil sich herausstellt, dass man tatsächlich von Anfang an nicht miteinander gegangen ist, sondern nur notgedrungen nebeneinander herlief (oder meinetwegen auch nur zufällig in der S-Bahn nebeneinander stand, weil nichts anderes mehr frei war).
Loslassen ist schwer und es tut weh. Weil man nicht nur das kaputte/hässliche Ding oder die nicht mehr existente Freundschaft wegwirft oder loslässt, sondern daran ja auch Hoffnungen, Träume, Wünsche, Erinnerungen usw. hängen. Und die gehen zum Teil auch flöten. Was man sich dabei immer wieder bewusst machen sollte ist: Man selbst entscheidet, was man an Erinnerungen behält und was man loslässt. Selbst wenn man sich von Dingen oder Menschen trennt (oder getrennt wird) muss man dasjenige oder denjenigen ja nicht völlig vergessen und aus seinem Leben streichen. Manchmal ist es besser, das zu tun - aber ob man das tut, kann jeder selbst entscheiden.
Und wenn man mal wieder so richtig aufgeräumt hat und überflüssigen Ballast losgeworden ist, dann stellt sich - nach dem Gefühl des Verlustes und der Angst, einen Fehler begangen zu haben - sehr oft (ja, ich wage zu behaupten: in den allermeisten Fällen) ein Gefühl der Leichtigkeit und der Freiheit ein.
Deshalb mein Aufruf: Macht Frühjahrsputz - wenn nicht in Euren Häusern, so doch in Euren Köpfen und Herzen.

Dienstag, 11. Februar 2014

GdB

Jetzt ist es amtlich: Ich bin nicht normal. Und wenn man nicht normal ist, bekommt man einen Behindertenausweis :-)
In diesem Falle ist also nicht normal sogar ziemlich positiv. Ich bin im Sinne des §2 SGB IX behindert. Falls jemand nicht so vertraut ist mit dem SGB IX, hier der Text des §2:

(1) Menschen sind behindert, wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist. Sie sind von Behinderung bedroht, wenn die Beeinträchtigung zu erwarten ist.
(2) Menschen sind im Sinne des Teils 2 schwerbehindert, wenn bei ihnen ein Grad der Behinderung von wenigstens 50 vorliegt und sie ihren Wohnsitz, ihren gewöhnlichen Aufenthalt oder ihre Beschäftigung auf einem Arbeitsplatz im Sinne des § 73 rechtmäßig im Geltungsbereich dieses Gesetzbuches haben.
(3) Schwerbehinderten Menschen gleichgestellt werden sollen behinderte Menschen mit einem Grad der Behinderung von weniger als 50, aber wenigstens 30, bei denen die übrigen Voraussetzungen des Absatzes 2 vorliegen, wenn sie infolge ihrer Behinderung ohne die Gleichstellung einen geeigneten Arbeitsplatz im Sinne des § 73 nicht erlangen oder nicht behalten können (gleichgestellte behinderte Menschen).

Quelle: Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz

Da ich einen GdB von 50 zuerkannt bekommen habe, bin ich also streng genommen sogar schwerbehindert. Ich kenne Menschen, die jetzt sagen werden "DAS habe ich schon immer gewusst". Jaja, lästert ihr ruhig :-)
Ich habe dafür jetzt einen erhöhten Steuerfreibetrag, mehr Urlaubsanspruch und verstärkten Kündigungsschutz. Ich erhöhe die Behindertenquote meines Arbeitgebers und senke dadurch die Ausgleichsabgabe (falls eine gezahlt werden muss).
Das Ganze erst mal für 5 Jahre, weil ich in 5 Jahren ja geheilt sein könnte.
Mir erst mal egal. Momentan ist es so und damit bin ich ganz zufrieden.

Montag, 10. Februar 2014

Krankenkassen-Auskotz-Post

Wie sagte ein Freund von mir erst kürzlich: "Krankenkassen sind die,die mit Kranken Kasse machen"...
So langsam aber sicher glaube ich das auch.
Ich bin seit Oktober krankgeschrieben. Somit müsste ich (grob gerechnet) seit Dezember Krankengeld bekommen. Krieg ich aber nicht. Ende Januar klebte auf meinem Krankengeldauszahlungsschein (das ist der Wisch, auf dem man sich vom Arzt seine andauernde Krankheit bestätigen lassen muss - alle zwei Wochen) ein Post-It mit dem Hinweis "beim Arbeitgeber wegen Verdienstbescheinigung nachgefragt". Danke aber auch. Wenn sie eine Verdienstbescheinigung brauchen, hätten sie mir das doch mit Beginn des Zeitraums für den mir Krankengeld zusteht, mitteilen können, oder? Hätten sie mir das Formular für die Lohnbescheinigung geschickt, hätte ich es direkt zu uns in die Personalabteilung gebracht. Hätten sie mir gesagt, ich soll die Abrechnungen der letzten drei Monate vorlegen hätten sie die sofort bekommen. Hat aber keiner. Mir wurde nur das Formular für den Nachweis der Krankheit geschickt mit dem Hinweis, dass ich immer spätestens an dem Tag, an dem die alte Bestätigung abläuft die neue holen muss...

Jetzt ist es ja so, dass ich seit über 10 Jahren bei der selben Kasse bin. Die kriegen jeden Monat von mir und meinem Arbeitgeber einen festgesetzten Prozentsatz meines Gehaltes. Da sollte man doch eigentlich meinen, die könnten zurückrechnen, wie viel ich also verdient habe. So schwer ist das gar nicht, der gute alte Dreisatz hilft da wirklich weiter... Tja, Pustekuchen, können sie nicht. Sonst müssten sie ja auch tatsächlich sofort auszahlen und könnten nicht noch 3 Monate mit meinem Geld arbeiten. Und ist ja kein Problem, ich bin ja krank zu Hause, ich kann ja auch praktisch kein Geld ausgeben... Was jemand macht, der alleinerziehend ist und kein zweites Gehalt in petto hat, weiß ich nicht und will ich mir auch gar nicht vorstellen.

Statt sich mit meiner Auszahlung zu beschäftigen hat die Krankenkasse übrigens lieber meinen Arzt um Stellungnahme gebeten, wie lange die Arbeitsunfähigkeit wohl bestehen wird.
Ich habe mich dann mit einem eher unfreundlichen Brief an die Kasse gewandt, in dem ich bemerkte, dass ich nicht verstehen kann, warum sie es nicht schaffen, mein Krankengeld zu berechnen, sich aber schon mal drum kümmern, wann ich wieder arbeiten kann - obwohl ihnen klar sein müsste, dass noch nicht mal die Chemo durch ist und obwohl sie wissen, dass eine Bestrahlung folgen wird.
Als Antwort erhielt ich eine sehr unfreundliche Mail von einer augenscheinlich extrem genervten Sachbearbeiterin, die Erklärung, dass sie beim Arzt nachfragen müssen, um etwaige weitere Therapieschritte planen zu können.... ???? Bislang ging ich immer davon aus, dass die Therapieschritte von meinen Ärzten geplant werden. Aber wenn das jetzt die Krankenkasse macht, dann kann das ja heiter werden. Wenn sie dabei genauso sorgfältig und zügig arbeiten wie bei der Berechnung des Krankengeldes, dann brauche ich vor 2015 nicht mit Bestrahlungen zu rechnen...
Nein, Scherz beiseite. Natürlich haben die nichts mit der Planung der Therapie zu tun, erst wenn es um Anschlussheilbehandlung geht, sind sie dabei. Und das ist auch gut so, sonst würde das Ganze noch mehr drunter und drüber gehen.

Übrigens hat sich die "nette Dame" großzügigerweise bereit erklärt, aufgrund der letzten 3 abgerechneten Monate mein Krankengeld zu berechnen. Die habe ich ihr am Donnerstag sofort gemailt - jetzt bin ich mal gespannt, wann denn dann endlich mal Geld fliest. Es ist nämlich gar nicht so, dass wir das hier im Übermaß hätten und es so locker ist ohne...

wie könnte es anders sein?

Am Donnerstag kommt die vorletzte Chemo und jetzt ratete mal... RICHTIG, ich bin erkältet. Anscheinend muss das so sein. Ich krieg diesen doofen Infekt seit Dezember nicht wirklich weg - und immer eine Woche vor der Chemo (also in der grünen Woche, wo es einem ja gut geht :-)  ) kommt sie voll durch. Ich keuche, ich rotze, die Augen tränen und ab und zu greife ich heimlich zum Fieberthermometer, weil ich nicht weiß, ob ich Hitzewallungen oder Fieber habe. Sind aber wohl nur Hitzewallungen... Tja, man wird alt.
Unabhängig davon nervt der Zustand ungemein und was der Krebs bisher nicht geschafft hat, schafft die Erkältung zunehmend: Ich beginne zu jammern. Ich liege auf dem Sofa und jammere vor mich hin und wenn es keiner hört, setzte ich mich im Büro neben meinen Mann und erzähle explizit, wie weh das husten tut und dass ich echt krank bin. Das hilft zwar auch nicht, bringt mir aber immerhin ab und zu ein mitleidiges Brummen ein. Ist ja auch schon was wert und erinnert mich an meinen alten Teddybär. Das wiederum gibt mir ein Gefühl von Geborgenheit - und somit bringt es natürlich schon was :-)

Ich hoffe also einfach, dass die Blutwerte am Donnerstag so weit in Ordnung sind, dass die Chemo läuft - ich habe nämlich keine Lust auf weitere Verzögerungen.

Donnerstag, 6. Februar 2014

Sport

Es gilt mittlerweile als gesichert, dass 3 Stunden Bewegung in der Woche (dazu gehört schon schnelleres Spazierengehen oder Gartenarbeit) das Risiko eines Rezidivs oder einer Neuerkrankung reduzieren. Wer meinen Stechschritt kennt, weiß, dass es "langsames" Spazierengehen bei mir sowieso nicht gibt.
Anfangs habe ich also 2x pro Woche ein Date mit meiner Mutter gemacht und wir sind spazieren gegangen. Momentan sind die Feldwege hier rundherum so matschig, dass man da zwar seine Schuhe lassen kann - aber spazierengehen ist eher nicht drinnen. Auf der Straße macht das Ganze nur begrenzt Spaß - und was hilft es, nicht an Krebs, sondern an einem Auto zu sterben?
Ein Fitness-Studio kann ich mir nicht leisten - und ich hätte ja immer die bequeme Ausrede, dass ich wegen der Kinder nicht gehen kann.
Im heutigen Internetzeitalter ist das aber alles kein Problem.
Man besuche youtube und gebe dort mal "Bauch, Beine, Po" ein - und dann hat man eine RIESEN Auswahl.
Ich habe mich für den Kanal "wellshapedTV" entschieden und mache jetzt täglich zwischen  30 und 60 Minuten verschiedenste Trainingseinheiten. Ich hab schon ein wenig Pilates und ein bisschen BBP und einmal sogar Aerobic versucht.
Fazit:
1.) Ich werde versuchen, das durchzuziehen
2.) Vielleicht gönne ich mir zwischendurch mal ein XXL-Senioren-Training
3.) Für Aerobic bin ich tatsächlich koordinatorisch zu doof
4.) Der Kauf einer Gymnastik-Matte lohnt sich
5.) Ich habe in der letzten Woche Muskeln benützt, von denen ich schon gar nicht mehr wusste, dass ich sie habe - danach war mir das dann um so klarer...

Mittwoch, 5. Februar 2014

Weltkrebstag überlebt

Am 05.02. ist Weltkrebstag. Prinzipiell sind solche Tage ja immer ganz ok, um etwas Aufmerksamkeit auf bestimmte Dinge zu lenken. Wobei - wenn man ehrlich ist, verstreichen viele der Gedenktage ja völlig unbemerkt. Oder wusste von Euch jemand, dass am 19. 02. der Tag der Minzschokolade oder am 31.03. der Tag des Bunsenbrenners ist? Man findet da ziemlich viele eher skurrile Tage in der Liste. Und da ist es ganz gut, dass man die nicht alle kennt. Sonst müsste ich übermorgen meinen Nachbarn mit allen Fingern winken....
Gestern war also Weltkrebstag. Nicht so skurril und durchaus sinnvoll. Allerdings ist mein Fassungsvermögen, was das Thema Krebs und die neuere Forschung usw. angeht derzeit eher begrenzt. Und gestern war es mir dann irgendwann zu viel.
Praktischerweise waren wir gestern beim Fotografieren (die ersten richtigen Familienfotos seit beinahe 7 Jahren) - somit bin ich der Berichterstattung für 2 Stunden ausgekommen. Danke hier nochmal an Patty von Biba-Photodesign.

Samstag, 1. Februar 2014

neuer Comic

Ich muss gestehen, ich bin Comic-Fan.
Allerdings nicht so seltsame Hau-drauf-Zonk-BOING-Dinger, sondern so richtig gute.
Asterix finde ich nach wie vor lesenswert. Lucky Luke bringen wir gerade unseren Kindern näher. Die Peanuts oder Calvin und Hobbes, Baby Blues - alles wirklich tolle und lesenswerte und oft sehr hintergründige Kunstwerke.
In meiner Kindheit gab es noch Pferde-Cartoons mit sehr, sehr dicken Ponys. Keine Ahnung, von wem die waren, die habe ich nie mehr gefunden. Jetzt habe ich aber etwas gefunden, was in diese Richtung geht. Wenn ich mir die Ponys anschaue, könnte es sogar die selbe Zeichnerin sein. Auf jeden Fall bin ich verliebt in Fergus das Pferd. Auf Facebook findet man mehr.


Hat nichts mit Krebs zu tun? Ja und? - Macht nichts! Es gibt ja schließlich noch ganz viel Leben außen drum herum...