Montag, 10. Februar 2014

Krankenkassen-Auskotz-Post

Wie sagte ein Freund von mir erst kürzlich: "Krankenkassen sind die,die mit Kranken Kasse machen"...
So langsam aber sicher glaube ich das auch.
Ich bin seit Oktober krankgeschrieben. Somit müsste ich (grob gerechnet) seit Dezember Krankengeld bekommen. Krieg ich aber nicht. Ende Januar klebte auf meinem Krankengeldauszahlungsschein (das ist der Wisch, auf dem man sich vom Arzt seine andauernde Krankheit bestätigen lassen muss - alle zwei Wochen) ein Post-It mit dem Hinweis "beim Arbeitgeber wegen Verdienstbescheinigung nachgefragt". Danke aber auch. Wenn sie eine Verdienstbescheinigung brauchen, hätten sie mir das doch mit Beginn des Zeitraums für den mir Krankengeld zusteht, mitteilen können, oder? Hätten sie mir das Formular für die Lohnbescheinigung geschickt, hätte ich es direkt zu uns in die Personalabteilung gebracht. Hätten sie mir gesagt, ich soll die Abrechnungen der letzten drei Monate vorlegen hätten sie die sofort bekommen. Hat aber keiner. Mir wurde nur das Formular für den Nachweis der Krankheit geschickt mit dem Hinweis, dass ich immer spätestens an dem Tag, an dem die alte Bestätigung abläuft die neue holen muss...

Jetzt ist es ja so, dass ich seit über 10 Jahren bei der selben Kasse bin. Die kriegen jeden Monat von mir und meinem Arbeitgeber einen festgesetzten Prozentsatz meines Gehaltes. Da sollte man doch eigentlich meinen, die könnten zurückrechnen, wie viel ich also verdient habe. So schwer ist das gar nicht, der gute alte Dreisatz hilft da wirklich weiter... Tja, Pustekuchen, können sie nicht. Sonst müssten sie ja auch tatsächlich sofort auszahlen und könnten nicht noch 3 Monate mit meinem Geld arbeiten. Und ist ja kein Problem, ich bin ja krank zu Hause, ich kann ja auch praktisch kein Geld ausgeben... Was jemand macht, der alleinerziehend ist und kein zweites Gehalt in petto hat, weiß ich nicht und will ich mir auch gar nicht vorstellen.

Statt sich mit meiner Auszahlung zu beschäftigen hat die Krankenkasse übrigens lieber meinen Arzt um Stellungnahme gebeten, wie lange die Arbeitsunfähigkeit wohl bestehen wird.
Ich habe mich dann mit einem eher unfreundlichen Brief an die Kasse gewandt, in dem ich bemerkte, dass ich nicht verstehen kann, warum sie es nicht schaffen, mein Krankengeld zu berechnen, sich aber schon mal drum kümmern, wann ich wieder arbeiten kann - obwohl ihnen klar sein müsste, dass noch nicht mal die Chemo durch ist und obwohl sie wissen, dass eine Bestrahlung folgen wird.
Als Antwort erhielt ich eine sehr unfreundliche Mail von einer augenscheinlich extrem genervten Sachbearbeiterin, die Erklärung, dass sie beim Arzt nachfragen müssen, um etwaige weitere Therapieschritte planen zu können.... ???? Bislang ging ich immer davon aus, dass die Therapieschritte von meinen Ärzten geplant werden. Aber wenn das jetzt die Krankenkasse macht, dann kann das ja heiter werden. Wenn sie dabei genauso sorgfältig und zügig arbeiten wie bei der Berechnung des Krankengeldes, dann brauche ich vor 2015 nicht mit Bestrahlungen zu rechnen...
Nein, Scherz beiseite. Natürlich haben die nichts mit der Planung der Therapie zu tun, erst wenn es um Anschlussheilbehandlung geht, sind sie dabei. Und das ist auch gut so, sonst würde das Ganze noch mehr drunter und drüber gehen.

Übrigens hat sich die "nette Dame" großzügigerweise bereit erklärt, aufgrund der letzten 3 abgerechneten Monate mein Krankengeld zu berechnen. Die habe ich ihr am Donnerstag sofort gemailt - jetzt bin ich mal gespannt, wann denn dann endlich mal Geld fliest. Es ist nämlich gar nicht so, dass wir das hier im Übermaß hätten und es so locker ist ohne...

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