Sonntag, 22. Juni 2014

lang, lang ist's her

Hier wars jetzt ziemlich lange ruhig, was daran liegt, dass wir im Urlaub waren. Richtig gemütlicher Familienurlaub. Viel baden, jeden Spielplatz bespielen, einen Wildpark besuchen - und sonst einfach nur gemütlich das machen, was sich halt so ergibt.
War schön und war für mich entspannender, als 3 Wochen AHB mit Kindern.
Gestern abend hab ich mich dann mit einer Freundin getroffen und wir sind zum Baggersee gelaufen. Dank des WM-Spiels Deutschland-Ghana waren wir dort ganz allein, hatten also den See bei Sonnenuntergang ganz für uns. Das Wasser war wunderbar und samtweich (nur die Mücken haben zugegebenermaßen etwas genervt - wenn man mit offenem Mund geschwommen ist, war man satt) und gar nicht so kalt wie gedacht. Und danach haben wir lange einfach geredet und die Sterne angeschaut. Auf dem Heimweg hab ich die ersten Glühwürmchen entdeckt. Ich liebe Glühwürmchen.
Insgesamt hab ich mich 10 - 20 Jahre jünger gefühlt... Lang, lang ist's her. Und so schwanke ich zwischen "jung" und "alt" fühlen. Aber egal wie - ich fühl mich wohl und bin zufrieden.
Das waren gestern auch einige unserer Themen. Dass es so viele Menschen gibt, die nicht zufrieden sind, obwohl sie eigentlich ziemlich viel haben. Und was Macht aus Menschen macht. Und dass Fußball doof ist :-)


Aber nochmal zurück zur ersten Frage. Warum ist das eigentlich so? Warum sind so viele Menschen ständig am Jammern, obwohl es ihnen nicht wirklich schlecht geht? Warum ist Jammern in unserer Gesellschaft so wichtig? Manchmal könnte man meinen, dass Zufrriedenheit negativ bewertet wird und einem unterstellt wird, dass man keine Ziele mehr hat, wenn man zufrieden ist - oder dass man keinen Ehrgeiz mehr entwickelt und nicht bereit ist, sich weiterzuentwickeln. Dabei hat das eine mit dem anderen ja nichts zu tun. 

Klar ist Unzufriedenheit vom Prinzip her ein Motor, der uns antreibt. Wenn ich mit einer Situation unzufrieden bin, habe ich einen Anreiz, etwas zu tun und diese zu ändern - theoretisch. Praktisch tun es aber viele nicht, sondern belassen es beim Jammern und Unzufrieden sein.
Die Theorie ist also nicht 1 : 1 in die Praxis umsetzbar. Und genausowenig heißt Zufriedenheit, dass man nichts mehr tut. Vielleicht überlegt man anders, was Veränderungen heißen und was sie mit sich bringen, bevor man sich Hals über Kopf hineinstürzt. Vielleicht ändert man manche Dinge tatsächlich nicht, weil man damit seine Komfortzone verlassen würde. Das muss aber ja nicht negativ sein. Es muss ja nicht alles ständig geändert werden.
Ich bin ein sehr zufriedener Mensch. Auch wenn mich manchmal Leute oder Dinge tierisch nerven und auch, wenn ich nicht frei von Neid bin. Insgesamt will ich mit niemandem tauschen und liebe mein Leben. Ich habe den für mich richtigen Mann gefunden, ich habe drei tolle Kinder (und jeder einzelne von den vieren kann mich tierisch nerven - und trotzdem liebe ich sie abgöttisch), wir haben ein tolles Haus, ich habe einen Job, der mir Spaß macht, wir können keine riesen Sprünge machen und uns nicht alles leisten - aber ab und zu sind mal kleine Extras wie ein Essen-Gehen oder ein kleiner Urlaub drinnen. Was braucht man mehr? Ich bin glücklich. Ich kann mich mit Freunden am See treffen und Glühwürmchen anschauen. Und das finde ich toll.
Und ich wünsche allen, dass sie auch an den Punkt kommen.

1 Kommentar:

  1. War total schön gestern :)
    (und an alle:das Wasser war schweinekalt!!!!)
    Ich hoffe..ich hab dich nicht totgelabert..

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