Montag, 7. Juli 2014

was uns so alles glücklich macht - oder doch nicht?

Ich treffe in meinem Leben ja ne ganze Menge Menschen. Und immer wieder lerne ich Leute kennen, die scheinbar "alles" haben. Oder sich zumindest (nach eigenen Angaben) irgendwelche Träume erfüllt haben. Und dann denkt man sich: He, super, dann ist er/sie jetzt sicher glücklich - aber irgendwie machen viele davon gar nicht so den Eindruck oder verhalten sich nicht so.
Da schwärmt man ewige Zeiten davon, dass man XYZ haben will - und wenn man es sich dann kauft, ist es nach kürzester Zeit uninteressant. Das mag nicht so schlimm sein, wenn das Objekt der Begierde ein Objekt ist. Also der heißersehnte Nintendo 3DS. Dann ist das vielleicht unverständlich und evtl. auch ärgerlich, aber es tut keinem wirklich weh. Wenn das heißersehnte Objekt aber lebendig ist, wird's kritisch. Dann sind die Häschen nach dreimal kuscheln uninteressant und fürs Misten findet sich kein Freiwilliger und wenn nicht irgendjemand sich durchringt und füttert, würde sogar das ausfallen. Dann bleibt der innig gewünschte Hund den ganzen Tag alleine zu Hause, weil alles andere wichtiger ist. Da steht das schwer erbettelte Pony wochenlang nur rum, weil keiner was tut, da kommt die sehnlich gewünschte Katze wieder ins Tierheim, weil sie im Urlaub stört...
Kann mir jetzt bitte ein Mensch erklären, warum das so ist? Ist tatsächlich in unserem Leben der Weg das Ziel? Ist es spannend und interessant an den Punkt zu kommen, dass man sich etwas leisten KÖNNTE? Und sollte man es dann lassen, sich das zu leisten? Gibt es Anzeichen dafür, dass dieser Langeweile-Effekt eintreffen wird? Es gibt ja schließlich auch Leute, die wünschen sich einen Hund, kaufen sich einen und sind glücklich damit und kümmern sich. Unter welche Voraussetzungen also passiert das? Wenn wir zu viel haben? Wenn wir "es" zu leicht bekommen? Steigt der Wert mit der Anstrengung? Oder ist das völlig unabhängig voneinander?
Ich glaube z. B. schon, dass in unserer Konsumgesellschaft Dinge ihren Wert verlieren. Weil man sich vieles einfach so leisten kann, weil man für kaputte Dinge sehr leicht Ersatz findet, weil vor dem "Haben" oft gar keine oder nur sehr geringe Anstrengung steht. Wenn ich nur lange genug betteln muss, bis mir jemand meinen Wunsch erfüllt, muss ich das ja beim nächsten Wunsch nur auch so machen. Wenn ich dagegen für die Erfüllung richtig arbeiten muss, dann überlege ich mir vielleicht, ob es nach vier Wochen schon was Neues sein muss.
Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht.
Ich wünsche Euch auf jeden Fall allen, dass Euch die Erfüllung eines Wunsches tatsächlich Befriedigung verschafft und nicht nur Langeweile. Dass ihr lange Spaß und Freude am Objekt Eurer Begierde habt und nicht schon nach kurzer Zeit etwas Neues braucht. Und dass die Dinge für Euch ihren Wert behalten.


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