Montag, 30. September 2013

DER Tipp des Tages

Ich habe meiner Schwiegermutter erzählt, dass ich einen Knoten habe und was das wahrscheinlich heißt. Kommentar: "Nein, das darfst Du nicht mal denken."
Wieso?
Ist es nicht da, wenn ich nicht dran denke? Ist die Chance auf Spontanheilung dann größer? Oder ändert das irgendetwas an den Wahrscheinlichkeiten?

Ich weiß, dass dieser Kommentar aus ihrer eigenen Angst entspringt. Ich weiß, dass sie mit diesem Thema unendlich schlecht umgehen kann - unter anderem, weil es vor mir in ihrer Familie kein Thema war. Es tut mir leid, dass ich diese Angst und den Zwang, sich damit auseinanderzusetzen mitgebracht habe - aber so ist es im Leben. Man kann sich nicht immer aussuchen, was man kriegt.

Die Tatsache, dass Krebs nie ein Thema in der Familie meines Mannes war, entlastet mich ein bisschen. Immerhin macht das die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass nur ich degenerierte Gene vererbe und zumindest von der anderen Seite gesunde Gene kommen. Das verringert die Wahrscheinlichkeit meiner Kinder tatsächlich auf 50%.

Ich weiß jetzt, dass ich ca. eine Woche auf die Ergebnisse der Biopsie warten muss und dann einen Anruf vom Arzt bekomme. Ich muss also noch eine Woche mit der Unsicherheit klar kommen.
Der große Vorteil ist: Ich habe derzeit nicht wirklich viel Hunger, was sich durchaus positiv auf die etwas zu üppig vorhandenen Pfunde auswirkt - so hat eben doch alles was Gutes.

Mein Zitat für heute ist übrigens:

"Ironie ist das Körnchen Salz, das das Aufgetischte überhaupt erst genießbar macht." J. W. von Goethe.

Na wenn das so ist, bin ich ja gut gerüstet :-)

2 Kommentare:

  1. Verständliche Hilflosigkeit spricht aus den Worten deiner Schwiegermutter.Krebs ist ein Thema womit man sich nicht auseinandersetzten will/kann/ möchte,wenn man nicht muss.Wahrscheinlich hat sie gar nicht mal so Unrecht mit ihren Worten,aber wer kann einfach nicht mehr dran denken wenn er unmittelbar betroffen ist?

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    1. Du hast Recht. Und ich weiß das - aber im ersten Moment kommt man sich schon ziemlich doof dabei vor. Bis man sich bewusst macht, worin diese Reaktion denn tatsächlich begründet liegt.
      Aber ich mag meine Schwiegermutter. Und wie gesagt: Es tut mir leid, dass ich dieses bedrohliche Thema in ihr Leben bringe. Aber ich kann leider nichts dagegen tun.

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