Donnerstag, 1. Januar 2015

die Sache mit dem ersten Stein

In der Bibel heißt es: "Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein." (Johannes 8,7).
Bisher habe ich das immer so verstanden, dass man nicht über andere richten soll und dass man sich immer wieder Mal bewusst machen sollte, dass man selbst ja auch nicht immer alles richtig macht.
Seit heute frage ich mich, ob nicht auch noch eine andere Deutung möglich ist. Könnte es nicht auch heißen,  dass man sich vor dem Werfen des Steines auch Gedanken machen sollte, was man selber so an Dreck vor der Türe hat? Falls der andere wider Erwarten das Gesteinigt werden nicht ohne Gegenwehr auf sich nimmt und zurück wirft? Quasi als Äquivalent zum bayerischen "Hau her, wenn du das Echo vertragen kannst."?
Und wie viele Steine muss man ertragen, bis man zurück werfen darf oder sogar soll? Wie viel muss man sich denn gefallen lassen? Das ist eine Frage, die man sich in vielen Bereichen des Lebens stellen muss. Wieviel "Wange hinhalten" sollte man z. B. seinen Kindern beibringen?  Ab wann darf man sich wehren? Ab wann gilt der eherne Grundsatz, dass man niemandem anderen weh tun darf nicht mehr?
Ihr erinnert euch, dass mein Vorsatz für 2015 ja war, auf mein Bauchgefühl zu vertrauen. Vielleicht ist das auch in diesem Fall der beste Ratgeber. Für mich ist die Grenze z. B, definitiv überschritten,  wenn jemand meine Familie bedroht oder angreift. Sowohl tätlich als auch metaphorisch. Sollte jemand das tun, sollte er sich vorher gut überlegt haben, wo er selbst angreifbar ist. Und zwar BEVOR er den ersten Stein wirft...

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