Freitag, 28. März 2014

mein neues Hobby und das Leben

 Ich hab meinem Mann vor drei Jahren eine Kamera zu Weihnachten geschenkt, weil er früher gerne und gut mit einer ordentlichen Kamera fotografiert hat und das irgendwann eingeschlafen ist. Eine richtige Spiegelreflexkamera konnte ich mir damals nicht leisten und ich konnte damit auch gar nicht fotografieren, also habe ich mich für den Mittelweg entschieden: Eine Bridgekamera. Nach langem Suchen wurde es eine Pentax X90.
Die hat uns die letzten 3 Jahre gute Dienste geleistet und einige tolle Bilder gemacht. So nach und nach stiegen aber die Ansprüche und die Schwachstellen der Kamera fielen auf. Sie hat z. B. eine relativ lange Auslösezeit - ganz blöd, wenn man viel und oft die Kinder fotografiert. Meine bleiben nämlich selten lange am selben Ort. Dafür müsste ich sie festtackern...
Aus Jux habe ich dann mal bei Ebay nach digitalen Spiegelreflexkameras geschaut - und da gab es ein Schnäppchen und 3,2,1 - meins - schwupps, schon haben wir eine gebrauchte Canon EOS 350D. Eine "Einsteigerkamera" - aber mit allem, was wir brauchen.
Seither experimentiere ich jetzt also mit der DSLR und es macht zunehmend Spaß. Beim Experimentieren fiel mir ein (ich hab manchmal so philosophische Anflüge, wie ihr sicherlich schon bemerkt habt), dass Fotografieren und das "wahre Leben" sehr viel gemein haben.
Ich entschuldige mich bei allen professionellen Fotografen und Menschen, die das wirklich können für die dilettantischen Bilder...

1.) Das Motiv ist entscheidend
Es ist maßgeblich daran beteiligt, ob uns ein Bild gefällt, oder nicht - und nicht immer kann man sich aussuchen, was man kriegt. (An dieser Stelle möchte ich mich bei meinem "Model" Mifi bedanken...)

2.) Einstellung ist das A und O 
Schon wenn man die Einstellung ein bisschen verändert, kommt etwas ganz anderes raus 
(auch wenn man es auf den ersten Blick nicht immer sieht)


3.) Hintergründe werden unterschätzt
Vor einem blöden Hintergrund ist es schwer, was Gutes rauszubringen. Schwer, aber nicht unmöglich.

4.) Die Perspektive machts
Von rechts, von links, von oben, von unten - das selbe Motiv sieht aus unterschiedlichen Blickwinkeln total unterschiedlich aus. Oft lohnt sich ein Perspektivenwechsel um ganz neue Seiten kennenzulernen.



5.) Der Fokus
Wenn man zu stark fokussiert, verliert man den Blick aufs Ganze. Das ist nicht immer schlecht - manchmal führt es aber dazu, dass man nichts mehr erkennt...


6.) Der Ausschnitt
Wir alle neigen zu selektiver Wahrnehmung. Wir sehen das, was wir sehen wollen. Das ist ok - solange uns bewusst ist, dass wir das tun. Es kann sehr reizvoll sein, sich mit kleinen Ausschnitten zu beschäftigen - aber man sollte immer wieder mal versuchen, das Ganze zu sehen.

7.) Vordergrund und Hintergrund
Manchmal rutschen die eigentlich wichtigen Dinge in den Hintergrund und manchmal konzentrieren wir uns so auf den Hintergrund, dass das eigentlich Wichtige verschwimmt.



8.) Schärfe
Ab und zu passiert es auch, dass man überhaupt nichts mehr scharf sieht.


 9.) Licht und Schatten
Es gibt Licht und Schatten, Hell und Dunkel - das kann man nicht wegleugnen. Manchmal bringt es Leben in ein Bild, manchmal stört es und manchmal macht es gar ein Bild aus.


 10.) Zeit
 Manchmal ist das, worauf wir uns konzentrieren schon lange nicht mehr da...





11.) "Gruppen"
Es muss nicht immer alleine sein und alleine gehen.



12.) Überraschung
Man weiß vorher nie, was man kriegt - und die komischen Kleinigkeiten sieht man oft erst im Nachhinein.


So, die Parallelen zum Leben kann jetzt jeder selber ziehen.

Sonntag, 23. März 2014

kleine Methode gegen die Angst

Heute mal etwas ganz Praktisches.
Der Mann einer Freundin von mir ist Therapeut und hat eine "Notfall-CD" für Patienten herausgebracht. Darauf gibt es eine Übung gegen die Angst. Die kann man machen, wenn man merkt, dass die Angst kommt.
Diese Übung geht folgendermaßen:

Man sucht sich drei Dinge in seiner Umgebung, die man sieht und benennt sie möglichst genau. Am Anfang ist es leichter, das laut zu machen, später, wenn man schon ein bisschen geübt hat, kann man das auch leise machen.
Also z. B.: Ich sehe einen blauen Schaukelstuhl mit Holz-Armlehnen, ich sehe einen orangen Plastikkorb, ich bemerke eine schwarze Katze.
Dann hört man auf drei Dinge, die man wahrnimmt: Ich höre eine Tastatur klappern, ich höre Menschen singen, ich höre das Kaminfeuer knistern.
Dann drei Stellen spüren, an denen der Körper Kontakt zu anderen Dingen hat: Ich spüre unter meinem Po das weiche Sofa, ich spüre an den Füßen die kuschelige Decke und ich fühle im Nacken das warme Körnerkissen.
Danach wiederholt man diese Übung mit zwei Dingen, die man sieht, zwei Geräuschen und zwei Berührungspunkten zur "Außenwelt".
Danach nochmal mit einer Sache, die man sieht, einem Geräusch und einem Berührungspunkt.

Wer danach immer noch das Gefühl hat, dass die Angst kommt, kann diese Übung wiederholen, bis er meint, die Angst überstanden zu haben.

Diese Übung verwurzelt einen im Hier und Jetzt, man fokusiert auf sich, auf seine unmittelbare Umgebung und hindert die Gedanken durch die konkreten Aufgaben daran, sich in die Angstspirale hineinziehen zu lassen.

Probiert es aus, es hilft wirklich.

Samstag, 22. März 2014

Jack in the box

Ich habe ja gerne mal behauptet, wer Terry Pratchett liest kann eigentlich keine Angst vor dem Tod haben.
Bei Prachett ist der Tod beinahe in jedem Buch gegenwärtig. Er ist der klassische Tod - ein großes Gerippe mit schwarzem Umhang und Sense oder Schwert. Und trotzdem entspricht er nicht ganz diesem althergebrachten Bild vom Sensenmann. Zum einen, weil er versucht, die Menschen zu verstehen und sich für das Wesen des Menschseins interessiert und dabei oft ganz schön viel Gefühle (und Humor) zeigt. Zum anderen, weil er auf einem großen weißen Pferd reitet, das Binky heißt (er hat es schon mit Knochenrössern versucht, aber die fielen auseinander und die Feuerrösser neigten dazu, den Stall anzuzünden...).
Kann man Angst haben, wenn ein weißes Pferd namens "Binky" vor einem steht und der Knochenmann der daraufsitzt noch schnell ein Curry holen muss? Schwerlich...
Außerdem gefällt mir Pratchetts Einstellung zu dem, was danach kommt. Wenn die Seelen vom Körper getrennt sind, kommen sie in eine Art "Zwischenwelt". Gefragt, was denn nun passiert, antwortet Tod einmal: "Das, was DU willst".
Das trifft (glaube ich) ziemlich genau den Punkt.
Ich persönlich glaube nicht an Wiedergeburt. Ich will weder als Ameise noch als Mensch wiederkommen. Ich lebe gerne, aber ich glaube, mir reicht einmal.
Die Geschichte mit Himmel und Hölle, gemessen werden, Fegefeuer und ewiger Verdammnis finde ich ebenfalls eher unangenehm. Nicht, weil ich ein so schlechtes Leben geführt hätte, dass ich Angst vor ewiger Verdammnis hätte. Ich lebe durchschnittlich gut. Es gibt sicher noch Möglichkeiten nach oben, aber ich habe noch niemandem etwas wirklich Böses getan.
Was will ich also dann? Keine Ahnung. Ruhe wäre aus jetziger Sicht ganz angenehm - ich habe aber ja schon gelernt, dass das was man sich vorstellt und das, was dann rauskommt nicht immer das selbe ist. (Es heißt nicht umsonst: "Überlege Dir, was Du Dir wünscht, es könnte in Erfüllung gehen.") Ruhe wäre also ziemlich schnell ziemlich langweilig.
Glücklich sein wäre auch schön - das habe ich jetzt auch und finde es ganz angenehm.
Aber wie das konkret aussehen soll, weiß ich nicht. Park mit grünen Bänken? Weiße Wolke und Harfe in den Händen, Hosianna singen und Manna? Grünes, hügeliges Land? Keine Ahnung.
Und wenn ich ganz ehrlich bin, will ich auch nicht so wirklich drüber nachdenken. Ich würde gerne in einem Friedwald liegen - aber das gibt es in unserer Nähe leider noch nicht. Meine Bereitschaft darüber hinaus über das Sterben und den Tod usw. nachzudenken ist hingegen drastisch gesunken. Und das liegt wohl daran, dass ich sehr wohl Angst vor dem Tod habe.
Nicht konkret davor, heute oder morgen zu sterben, sondern davor, nicht alt zu werden und meine Kinder nicht aufwachsen zu sehen, keine Enkel kennenlernen zu dürfen, nicht mit meinem Mann als Rentner auf unserem Hausbänkchen in der Sonne zu sitzen.
Angst davor, ein Rezidiv zu entwickeln, neu zu erkranken, Metastasen zu bekommen.
Angst davor, den ganzen Mist nochmal durchmachen zu müssen und am Ende den Kampf zu verlieren.

Jack in the Box von artist and architects.

http://galerie.designnation.de/bild/34775
Dazu kommt dann noch die Angst, eines meiner Kinder in dieser Situation erleben zu müssen.
Diese ganzen Ängste habe ich normal säuberlich verpackt in einer Kiste in mir stehen. Nur manchmal habe ich das Gefühl, dass diese Kiste eigentlich ein Pulverfass ist und die Lunte brennt - und ich nicht weiß, wie lange noch. Die Kiste ist wie ein "Jack in the box" (wie heißen die Dinger auf Deutsch? Kistenteufel?). Plötzlich springt der Deckel hoch und es hat mir den gesamten Inhalt ins Gesicht.
Genau dieser Kontrollverlust mach mir Schwierigkeiten. Nicht ich bestimme, wann das Pulverfass hochgeht, wann Jack aus der Box kommt. Und das ist ein extrem unangenehmes Gefühl.
Um das zu vermeiden, versuche ich momentan, alle Situationen zu meiden, die das Hochgehen auslösen könnten. Ich will nichts über Rezidive, Neuerkrankungen, Metastasen und das Sterben hören.
Das Leben ist diesbezüglich allerdings nur selten kooperativ. Vielleicht meint es auch, dass ich gefälligst lernen muss, mit meinen Ängsten umzugehen - und konfrontiert mich gerade deshalb immer und immer wieder mit genau diesen Themen. Da sterben Menschen, die ich im Internet "kennengelernt" habe, die nur 1 Jahr älter sind als ich und die lange gegen den Krebs gekämpft haben. Da häufen sich die anrührenden Bilder von Menschen, denen ihre letzten Wünsche erfüllt werden. Da gibt es Nachrichtenmeldungen von Promis, die ihrer Krankheit erliegen...
Langfristig gesehen werde ich mich stellen müssen. Kurzfristig gesehen mache ich - soweit es geht - weiterhin die Augen zu. Es geht aber eben nicht immer.

Deshalb für alle, die den Kampf gegen den Krebs oder gegen andere Krankheiten oder das Leben an sich verloren haben: Macht es gut, wo immer ihr seid und was immer ihr euch ausgesucht habt, wie es weitergeht.
Für Euch hier eines meiner Lieblingsgedichte:

Do not stand at my grave and weep
Mary Elizabeth Frye

Do no stand at my grave and weep,
I am not there, I do not sleep.
I am a thousand winds that blow
I am the diamond glints on snow
I am the sunlight on ripened grain
I am the gentle autumn rain.

When you awaken in the morning's hush
I am the swift uplifing rush
Of quite birds in circled flight
I am the soft stars that shine at night.
Do not stand a my grave and cry
I am not there, I did not die.

Montag, 17. März 2014

Recover your smile

Die Chemo-Zeit ist ja wirklich dreckig - und das sage ich, obwohl es mir echt (fast) immer vergleichsweise gut ging. Ich will gar nicht wissen, wie es denen geht, die das Ganze nicht so gut vertragen.
Nichtsdestotrotz ist es eine Zeit, die wahnsinnig anstrengend ist - für den Körper und das Gemüt. Nicht so zu können, wie man will, immer wieder vom eigenen Körper ausgebremst werden, weil "es" nicht geht (was auch immer es ist) - das haut den Stärksten  irgendwann aus der Bahn. Dazu dann noch graues Winterwetter, wenig Sonne, schlechte Nerven, keine Arbeit... Da rückt die Depression in greifbare Nähe.
ABER...
Nach der Nacht kommt der Tag, nach dem Winter der Frühling.
Die Sonne scheint, die Chemo ist vorbei und mein (Selbst-)Belohnungsprogramm läuft auf Hochtouren.
Ich habe schon wunderbare Zeiten mit wirklich lieben Menschen genossen, ich habe gefrühstückt, tolle Familienfotos bekommen, das Fasten mit einem traumhaft leckeren Steak gebrochen - und gestern habe ich mich nochmal selbst belohnt - bzw. mich von anderen belohnen lassen.
Ich war in München bei Recover your smile (wer auf Facebook kucken will, auch hier ist Recover your smile vertreten). Dort erwartet ein Team von Freiwilligen Krebskranke, um ihnen zu zeigen, dass sie auch in ihrer Krankheit schön sind, um ihnen ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern und einen unvergesslichen Tag zu bescheren.
Ich wurde also gestern (zusammen mit 6 anderen Frauen) von professionellen Kosmetikerinnen (oder heißt das jetzt "Make-Up-Artists"? Wenn man bedenkt, was sie aus mir gezaubert haben, hat das wohl was mit Kunst zu tun) geschminkt und danach von Fotografen abgelichtet. Es gab einen "dezenten" Teil und einen eher "ausgeflippten" (wobei ich ja nicht so der ausgeflippte Typ bin, dafür bin ich ja viel zu schüchtern...), bei dem man sich wild schminken lassen und im Kostüm- und Requisitenfundus des Vereins bedienen kann.
Alleine das Make-up war jede Minuten wert. Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie schön es ist, wenn die Pinsel durch die Gesichtshaut bis hin zur Seele streicheln.
Und herausgekommen sind schöne Bilder.
Allen Betroffenen kann ich nur ans Herz legen, dieses wunderbare Angebot wahrzunehmen. Das Team besteht aus lauter Goldschätzen, es herrscht eine entspannte Atmosphäre und macht wirklich Spaß - und man kriegt tolle Erinnerungsfotos.
Sollte jemand Lust haben, das Team als Fotograf oder Make-Up-Artist zu unterstützen: Auch hierfür ist das Team sicherlich offen, einfach mal anfragen.

Ich kann nichts anderes, als ein herzliches
Dankeschön
an das Team zu richten. Es ist toll, wie Ihr Euch engagiert, es ist super, was Ihr leistet und ich ziehe meinen Hut vor jeder Einzelnen von Euch.

Als ich (immer noch mit "dramatischem Make-up") heimkam, waren meine Kinder gerade dabei, ins Bett zu gehen. Mein Sohn lief an mir vorbei und sagte, "Hi Mama" - und dann schaute er mich nochmal an und meinte: "Du bist ja GESCHMINKT!!! - und ich hab Dich sofort wiedererkannt..."

Und hier jetzt noch ein paar Fotos, die zeigen, wie toll das dort ist :-)










P.S.: Ich finde übrigens, dass ich unbedingt rote lange Haare anstreben sollte :-)

Sonntag, 9. März 2014

Frühüling

Geht's Euch auch so? Bei so einem Wetterchen ist alles irgendwie besser zu ertragen.
Ich habe die letzten beiden Tage auf der Terrasse in der Sonne die Chemo ausgeruht und war heute so fit, dass ich zu einem wunderbaren Frühstück mit zwei netten Menschen starten konnte.
Nachmittags haben wir dann noch - mit Überraschungsbesuch - die Grillsaison eingeläutet.
Zwischendrinnen die Sonne genossen und jetzt freue ich mich auf eine heiße Badewanne als Ausklang zu einem wunderbaren Tag.
So kann man das Leben doch gut aushalten, oder?


Donnerstag, 6. März 2014

6/6 = 1

So, endlich, letzte Chemo durch. Somit können wir wieder einen Punkt auf der Liste abhaken.
Ich hake gerne ab. Das tut mir gut. Es gibt mir das Gefühl, etwas geschafft zu haben. Und diesmal war das ja eine ganze Menge, die jetzt geschafft ist.
Nachdem ich das letzte Mal ja ausprobiert habe, wie das so ist, MIT Nebenwirkungen, habe ich diesmal beschlossen, sie wieder wegzulassen. Die waren nämlich doof und nichts für mich. Also bestreike ich sie diesmal wieder.
Statt dessen hol ich mir noch ein Eis. Eis hilft nämlich gegen übel. Und dann setze ich mich auf die Terrasse und genieße die Sonne oder lege mich aufs Sofa und schlafe eine Runde. Beides gute Alternativen zu blöden Nebenwirkungen, oder?
In diesem Sinne: Guten Appetit.

Mittwoch, 5. März 2014

Es schneit in meinen Gedanken

Passend zum Wetter heute (hier hat es nach strahlendem Sonnenschein schon gegraupelt) sieht es auch in meinem Kopf aus.
Morgen ist die letzte Chemo - und so blöd das ist: Ich hab richtig Schiss davor. Eigentlich sollte man meinen, die Letzte wäre kein Problem mehr. Wenn man vorher alle durchgestanden hat, dann sollte doch die Letzte quasi mit links gehen. Wird sie auch. Aber heute fühlt es sich blöd an. Mulmig. Seltsam. Ängstigend.
Dabei habe ich beschlossen, dass die Letzte nochmal total nebenwirkungsarm wird. Ich hab mich für Sonntag schon mal bei meiner Cousine zum Frühstücken eingeladen - damit ich ein Ziel habe. Für den darauffolgenden Sonntag habe ich einen Termin bei "Recover your Smile" in München, lass mich schminken und fotografieren und feiere innerlich den Abschluss der Chemotherapie.
Lauter schöne Sachen. Und es wird toll sein, endlich fertig zu sein. Wenn nur morgen schon vorbei wäre.
Und weil morgen eben noch nicht vorbei ist, ist es heute noch blöd in meinem Kopf und in meinem Bauch. Und wenn es blöd ist in Kopf und Bauch, dann kommen zu den einen auch noch andere doofe Gedanken und dann wird es insgesamt einfach schwierig. Da kann man sich dann trefflich Gedanken drüber machen, ob es wohl die Kinder auch irgendwann mal erwischen wird oder ob man selber nochmal erkrankt und, und, und...
Zum Glück habe ich aber drei wunderbare Kinder, die mich dann zwischendrinnen immer wieder fordern und/oder zum Lachen bringen. Dafür bin ich ihnen wirklich, wirklich dankbar. Wenn so ein Zwerg zum Beispiel vor dem Karton mit den Mützen/Schals/Handschuhen kniet und seine Mütze sucht und dabei immer ruft "Mützel, MÜÜTZEEEL, wo biiiiist Du?" - da muss ich schmunzeln und dann geht es zumindest kurzfristig wieder besser.
Ich werde mir also heute noch ganz viel meine Kinder gönnen und dann eine heiße Badewanne und dann schauen, dass ich möglichst bald schlafe, damit ich keine Zeit mehr habe, um blöde Gedanken zu denken.

Solche Tage sind doof - aber wahrscheinlich braucht man dunkelgraue Tage, um die hellen, schönen wirklich genießen und schätzen zu können.

Also lassen wir es noch ein bisschen in den Gedanken schneien, bevor dann der Sommer im Kopf anbricht.

Montag, 3. März 2014

Noch ein ganz besonderer Dank

Heute muss ich noch einen ganz besonderen Dank loswerden.
Mein allerliebster Lieblingshase hält es nämlich jetzt schon genau 9 Jahre mit mir aus. Heute vor 9 Jahren habe ich den ersten Kuss von ihm bekommen - und ich weiß bis heute nicht, wie ich vom Auto in meine Wohnung gekommen bin, so durch den Wind war ich. Da hat alles gekribbelt, da waren Horden von Schmetterlingen im Bauch, da klingelte die Seele und das Herz pochte und alles war auf einmal richtig und vollständig.

Hase, ich liebe Dich über alles. Ich danke Dir, dass Du seit 9 Jahren mit mir durch Dick und Dünn und über alle Höhen und Tiefen gehst. Danke, dass Du immer für mich da bist, dass wir wundervolle Kinder haben, dass wir uns gemeinsam Träume verwirklichen - und dass wir nach wie vor von ähnlichen Dingen träumen. Danke, dass Du mich nimmst, wie ich bin und mich vollständig machst.
Ich bin froh, Dich zu haben.

Steckbrief

Ich wurde von einer Freundin aufgefordert, einen Steckbrief zu erstellen, hier also bitte schön:

Name: Julia 

Spitzname: Julchen, Jul, Jule
Geburtstag: anno 1977...
Geburtsort: Wertingen
Größe: 1,63
Gewicht: ich hab keine Waage, aber geschätzte 15 kg zu viel... Ich schiebs aufs Cortison und will nichts anderes hören. Und ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wieviele Jahre Cortison nachwirkt.....
Augenfarbe: grün-braun
Haarfarbe: derzeit nicht verfügbar - und dann wird's spannend :-)
Lieblingsfarbe: ROT
Lieblingsessen: Rouladen mit Spätzle, Sunntas-Brahla, Rindersteak (medium)
Lieblingssong: "Steh auf" von den Toten Hosen, in romantischerer Stimmung gerne auch mal "You'll be in my heart" von Phil Collins. "You raise me up" oder "Hallelujah" oder "Little Fighter" oder....... gehören auch noch in die engere Auswahl. Ich kann mich nicht entscheiden. Ich mag gute Musik mit Beat und mit Melodie und mit Sinn.
Lieblingsfilm: ich mag nach wie vor "Pretty Woman" und ich liebe den Walt Disney "Robin Hood" und "Shrek" und die Kurzfilme von Pixar, "Jenseits der Stille" ist toll, "Hinter dem Horizont" fand ich damals auch nicht schlecht, "Das Piano" hab ich wirklich oft gesehen, "Hidalgo"fand ich auch gut. "Much Ado About Nothing" war ebenfalls toll - und je länger ich nachdenke, desto mehr fallen mir ein....
Lieblingsbuch: "Der kleine Prinz", die Scheibenwelt-Romane von Terry Pratchett und die Mittelalterkrimis von Andrea Schacht. Außerdem "Der Medicus", "Die Säulen der Erde", "Anleitung zum Unglücklichsein", "Herr Röslein", "Ferien auf Saltkrokan" (und fast alle anderen Astrid LIndgren Bücher) und ganz viele Kinderbilderbücher.
Lieblingsserien: Monk, Dr. House, The Big Bang Theory, Shaun das Schaf
Hobbys: Lesen, Musik, Nähen, Stricken, Häkeln, Puzzles, mich mit Freunden treffen, Bloggen
Beruf: Diplom Schlauberger ... (ok, die offizielle Bezeichnung lautet Diplom Sozialpädagogin (FH)  ) und MUTTER (also Mädchen für Alles)
Stärken: ich kann gut zuhören, ich bin super im Reframen, ich kann meistens klar denken, ich bin in der Lage, mir eine eigene Meinung zu bilden und diese zu vertreten, ich bin immer für Freunde da, ich lasse mir selten die gute Laune verderben, ich bin verlässlich, deutsche Rechtschreibung und Grammatik...
Schwächen: Schokolade, Haushalt, momentan sehr schlechte Nerven
Ziele: 85 werden
Lebensmotto: "Kopf hoch, auch wenn der Hals schmutzig ist"
Das mag ich: Ehrlichkeit, Sonne, Hängematten, Pferde, Katzen, Hunde, meinen Mann und meine Kinder, Eis, Spätzle, Musik, Kino, 200g medium gebratenes Rinderhüftsteak mit Salat, Tunkeier, barfuß am Strand laufen, Hühnergötter suchen, auf nem Berg stehen, Spazieren gehen, Sterne, baden, lesen, Schokoladenkuchen, Geburtstag, Weihnachten, Silvester, lange schlafen (und noch ungefähr 2 Mio andere Dinge)
Das mag ich nicht: angelogen werden, Menschen, die andere ausnutzen, Rosenkohl, Leber, Bananen, pink, die Vorstellung eines langsamen und qualvollen Todes, Geldsorgen, Angst, Horrorfilme, Psycho-Thriller, Techno (und weitere 2 Mio Dinge)
Haustiere: Hund, Katze, Urzeitkrebse (3 Kinder und einen Mann)
Raucher?: Nein
Lieblingseis: Joghurt
Piercings/Tattoos: Ohrlöcher und ein Tattoo
Einfach oder kompliziert: Kann ich nicht sagen, müssen die anderen beurteilen. Ich würde ja behaupten total einfach...
Schuhgröße: 38
Geschwister: 1 Bruder
Lieblingsradiosender: Bayern 2, Rock Antenne
Idole: keine, als Kind: meine Cousine und Jutta
Wie viele Kinder willst Du?: ich hab alle, die ich wollte
Mit was sollte man Dich nicht alleine lassen?: mit Schokolade
Deine Grundstimmung: pragmatisch optimistisch
Was trägst Du beim Schlafen?: T-Shirt
Lieblingstier: Giraffe, Erdmännchen
Deine Merkmale: Raumeffizienz
Bist Du verliebt?: Ja, seit 9 Jahren in den selben Mann
Schon mal ein Mädchen geküsst?: Nein, ich bin stock-schwul
Worte, die Dich so sehr berührt haben, dass sie Dir nicht mehr aus dem Kopf gehen:
"Ich wollte kein zweites Kind", "Hättest Du was getan, hättest Du ein gutes Abitur machen können", "Ich bin stolz auf Dich", "Ich liebe Dich", "Mit Dir kann ich alles schaffen"
Bereiste Länder: Ich hab noch kein Land "bereist", aber ich war schon in: England, Frankreich, Irland, Türkei, USA, Deutschland, Österreich, Italien, Tschechei, Dänemark
Bist Du oft krank?: Nein, aber wenn, dann gscheit...



So, wer Lust hat, kann das jetzt auch für sich machen :-)



Samstag, 1. März 2014

Freundschaft ist...

... kurz durchläuten und fragen, wie es einem geht
... gemeinsam Frühstücken und dabei über Gott und die Welt plaudern
... gemeinsam bis nachts um halb drei den Fasching verweigern
... ein Engelchen geschickt bekommen
... sehen, dass man online ist und angechattet werden
... Bücher tauschen
... zuhören und nachfragen
... miteinander reden, lachen schweigen
... vielleicht auch mal miteinander weinen
... sich in den Arm nehmen, wenn einer das braucht
... lange nichts voneinander hören und dann da anknüpfen können, wo man aufgehört hat
... sich zu mögen und aneinander zu denken
... auszuhalten, dass es Phasen gibt, in denen man keinen Platz im Leben des anderen hat
... miteinander kochen und essen
... miteinander Musik machen
... stundenlang über völlig belanglose Dinge quatschen können
... nichts sagen zu müssen
... gemeinsam spazieren zu gehen
... jemanden zu haben, mit dem man seine Gedanken, Wünsche, Träume und Ängste teilen kann
... so sein zu dürfen, wie man ist
... ehrliche Rückmeldungen zu bekommen - auch zu schwierigen Themen
... trotzdem seine eigenen Entscheidungen fällen zu dürfen
... in schönen und in schlimmen Situationen im Leben nicht alleine zu sein
... nachts um 3 jemanden anrufen können, weil man unbedingt jemanden braucht




Ich habe im letzten halben Jahr festgestellt, dass ich doch einige Freunde habe. Bei manchen habe ich das Gefühl, dass in der Zeit aus Bekanntschaften Freundschaften wurden. Das ist ein schönes Gefühl. Und ich danke Euch allen, dass Ihr da seid, dass es Euch gibt, dass Ihr einen Teil meines Weges mit mir geht.
Ihr seid toll und es ist schön, dass es Euch in meinem Leben gibt.

Danke