Samstag, 23. November 2013

Mist, Mist, Mist

Ich krieg das offensichtlich mal wieder nicht hin.
Ich war schon so eine unkritische Schwangere. Das mit dem Schwangersein hab ich nie wirklich zur Perfektion gebracht.
Ich hab in der ersten Schwangerschaft noch jeden Tag im Stall gearbeitet - zusätzlich zu meinem Vollzeitjob. Ich habe in keiner der Schwangerschaften auf irgendwas beim Essen verzichtet - außer auf die Dinge, die mein Körper nicht mehr mochte.
Ich habe mir keine Gedanken gemacht, was ich tun darf und was nicht. Ich habe mir nicht überlegt, wie und für was ich ein Berufsverbot bekommen könnte usw. usw. Ich hatte aber auch Glück: Ich hab nicht gekotzt, ich hatte keine Risikoschwangerschaft, ich war gesundheitlich fit. Jetzt ist die Frage - bedingt sich das, resultiert das eine aus dem anderen oder ist es nur eine Verkettung glücklicher Umstände?
Und jetzt geht das schon wieder los.
Ich mache mir keine Gedanken, was ich essen darf und was nicht - obwohl es anscheinend eine Empfehlung gibt, was man krebskrank noch essen darf (kein rohes Fleisch wegen der Keime, kein Weißmehl und keinen Zucker, weils den Krebs füttert, keine Grapefruit, weil es sich nicht mit der Chemo verträgt, kein ich hab keine Ahnung was, weil überhaupt...)
Und schon wieder tappe ich völlig in die Falle. Ich bin zu unkritisch. Ich esse alles. Ich mache alles, was geht (tut mir leid Bügeln und Staubsaugen gehen leider gar nicht - das muss man aber doch wirklich einsehen, oder????). Ich verkrieche mich nicht (vielleicht kommt das ja noch), obwohl das anscheinend viele erwarten.
Mann - wenn mir doch vorher immer keiner sagt, wie das geht. Ich kann's einfach nicht. Jammern liegt mir nicht (also gut, wenn wir ehrlich sind liegt mir das schon sehr - aber in bestimmten Grenzen). Und ich weiß jetzt nicht, ob ich so wenig Nebenwirkungen hatte, weil ich so bin wie ich bin oder weil ich tatsächlich einfach Glück hatte - oder ob die anderen sich eigentlich genauso fühlen und die Jammer-Grenzen nur weiter sind.
Hm - eigentlich egal. Ich bin froh, dass es mir so gut geht - und dass ich so bin wie ich bin.
Und (und das ist hier sehr wichtig zu sagen!): Ich gönne es jedem, zu Jammern. Deshalb wünsche ich jeder Mit-Betroffenen, dass sie genausowenig Nebenwirkungen hat wie ich dieses Mal (und mir, dass es auch weiterhin so bleibt) - und wer sich damit ätzend fühlt darf Jammern, was das Herz begehrt.



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