Sonntag, 13. Oktober 2013

"Bitte, lass die Dinger wegmachen"...

... das hat letztens ein alter Freund von mir gesagt, der selbst Arzt ist.
Vor dem Tumor war für mich die profilaktische Entfernung der Brüste keine Option. Von meinen Eierstöcken hätte ich mich jederzeit getrennt - davon wurde mir aber wegen meines "jungen" Alters abgeraten. Bei den Brüsten hab ich immer gesagt: So kann ich wenigstens selbst tasten...
Jetzt ist plötzlich alles anders. Jetzt ist tatsächlich ein Tumor da - den ich zum Glück selbst getastet habe. Und jetzt empfehlen mir unabhängig voneinander ganz schön viele Ärzte zur Abnahme der anderen Brust. Jetzt muss man sowieso dran rumschnippeln, weil sie (falls ich sie nicht abnehmen lassen würde) an die andere angeglichen werden müsste...
Wie gesagt: Jetzt ist einfach alles anders.

Aber zum Glück ist eben doch nicht alles anders. Mein Mann ist nämlich immer noch der selbe. Und dem sind meine Brüste völlig egal. Der sagt: Ich möchte DICH neben mir haben und nicht Deine Brüste. Und für diese Aussage liebe ich ihn noch mehr, als vorher (falls das überhaupt noch möglich ist). Weil mir diese Aussage die Entscheidung leicht macht. Und die Entscheidung ist ganz klar: Ich hänge wesentlich mehr an meinem Leben als an meinen Brüsten.
Und das heißt in der Summe, dass nach Abschluss der gesamten Krebs-Therapie ein Operationsteam sich mit einer Großbaustelle herumschlagen und mir dann zwei neue Brüste bauen und dafür meine Eierstöcke behalten darf... Ich finde, das ist ein fairer Tausch.
Mir ist zwar etwas mulmig vor diesem Eingriff - aber bis dahin ist noch so lange Zeit, mich an den Gedanken zu gewöhnen, darüber brauche ich mir jetzt tatsächlich noch keine Sorgen machen. Wenn wir es bis dahin geschafft haben werden, werden wir auch das schaffen, auch wenn es Schmerzen und Zeit bedeuten wird.

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