Freitag, 4. Oktober 2013

Die Entdeckung der Langsamkeit oder doch eher Warten auf Godot?

Seit ich die Erfahung mit dem ZK in Augsburg machen darf ist mir klar, warum es gut ist, wenn man Tumore möglichst frühzeitig und klein bemerkt - man braucht Zeit, bis sich irgendwer bereit erklärt, was zu unternehmen.

Im ZK gibt es eine Mamma-Sprechstunde. Die ist genau für solche Fälle wie mich: Mit Vorbefund zur genaueren Abklärung und Absprache wie es denn therapeutisch weitergehen soll. Die Mamma-Sprechstunde arbeitet mit der Mammographie-Befundung zusammen (zumindest theoretisch). Heißt: Die Frauenambulanz (Mamma-Sprechstunde) schickt einen aus dem Erdgeschoss in den ersten Stock und die dort machen eine Mammographie und einen Ultraschall, bewerten die Befunde und schicken sie zurück ins Erdgeschoss. Danach schauen die sich die Bilder und Befunde nochmal an und besprechen dann mit dem Patienten das weitere Vorgehen.
Soviel zur Theorie.
In der Praxis sieht es leider anders aus.
Mein Frauenarzt hat am Mittwoch morgen Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, damit ich noch einen Termin in der Mamma-Sprechstunde am Mittwoch bekommen habe (die ist nämlich immer Mittwochs und Freitags). Er hat mich dann dort hin geschickt, der Arzt dort hat mich aufgenommen und mich (wie üblich) nach oben geschickt. Die haben mich nach ca. 30 Minuten aufgenommen - und mir gesagt, dass sie ohne die Mammographie-Bilder nichts machen können. Ich habe versucht, ihnen zu erklären, dass auf den Mammographie-Bildern die ich beibringen könnte überhaupt nichts zu sehen wäre - weil die nämlich von Februar sind und da war die Mammographie noch sauber.
Das ist ihnen egal, sie können ohne die Bilder nichts machen, sie sind nur für eine zweite Meinung da und dafür brauchen sie die Bilder, ich soll mit den Bildern nochmal kommen.
Also hat mir der nette Doktor unten wieder einen Termin für Freitag gegeben - und nochmal versucht abzuklären, ob das für die Mammographie-Abteilung in Ordnung ist (ist ja schließlich Brückentag heute).
Ende vom Lied: Ich saß heute 1,5 Stunden vor dem Mammographie-Raum und es war leider niemand da. Angeblich hätte das die Frauenklinik wissen sollen - aber weder der Arzt am Mittwoch noch die Ärztin (? hab ich nicht gesehen) heute, wussten das... Es sind also immer noch keine Bilder gemacht, ich weiß immer noch nicht, ob noch weitere Herde da sind, wir haben ja Zeit ohne Ende... Und der nächste Termin ist am Mittwoch. Statt dessen musste ich mich anmaulen lassen, warum ich denn so lange warte und mich nicht früher melde (wer das ZK kennt, weiß, dass 2 Stunden warten durchaus Normalzustand sind - da denkt man sich im ZK noch nichts...)
Zum Glück habe ich einen super tollen Frauenarzt - und der hat mir jetzt für Dienstag eine komplette Brustdiagnostik ausgemacht. Sono, Mammographie und MRT an einem Tag - danach liegt alles vor und dann können die im ZK nochmal einen Ultraschall machen oder nicht, das ist mir dann egal.

2 Kommentare:

  1. Au Backe,und ich dachte immer nur hier würde nix schnackeln....
    Gut,es ist sicher Routine für die Ärzte weil sie jeden Tag damit konfrontiert werden aber als Patient schleicht sich das Gefühl ein man ist denen scheißegal.
    Die Werden sowieso umsonst untersuchen weil da ist nämlich nichts weiter zu finden bei dir;-)

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    1. es hätte mein Wochenende wesentlich entspannt, wenn ich das von einem der netten Menschen dort gehört und auf Bildern gesehen hätte....
      Ja, ich weiß, dass ich für die nur "ein Fall" bin und vielleicht können die auch aus der Erfahrung einschätzen, was "aggressiv und schnellwachsend" heißt - ich kann es nicht. Für mich heißt es: Das Ding wächst weiter und nicht eben so, dass wir noch locker das nächste halbe Jahr Spielchen spielen können.... Für mich geht's nicht um einen Fall, sondern um mein Leben.
      Zum Glück gibt es auch dort Ärzte, die ein bisschen mehr Herz neben dem Hirn haben...

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