Dienstag, 1. Oktober 2013

ich habe gelogen

Die Angst VOR der Diagnose ist nicht schlimmer, als die danach....

Ich weiß also jetzt, dass das Ding bösartig ist, ich weiß, dass es schnellwachsend und aggressiv ist. Ich weiß, dass ich möglichst schnell noch einige Untersuchungen hinter mich bringen sollte und dann innerhalb der nächsten 2-3 Wochen unterm Messer liegen werde. Ich weiß, dass ich an einer Chemo kaum vorbeikommen werde und dass ich mir jetzt tatsächlich überlegen muss, ob ich nicht das Brustdrüsengewebe beider Brüste entfernen lasse.
Das alles weiß ich jetzt - und komisch: Mir geht es nicht besser. Zugegeben, auch nicht schlimmer - aber besser auch nicht.
Ich geh jetzt in die Badewanne, weine noch ein bisschen und dann überlege ich mir, was ich noch alles organisieren muss, bevor die ganze Maschinerie angeht...

Wer hier gerne liest, hat jetzt gewonnen: Den Blog wird es noch länger geben.

4 Kommentare:

  1. Ich fühl mich gerade ziemlich komisch....möchte dir meine Gedankengänge mitteilen,dich aber nicht belasten in einem Moment wo dich die Last sicher eh schon erdrückt.
    Verschieben wir das also auf später.
    Lg

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    1. komischer oder belastender als meine Gedanken können sie nicht sein, also immer her damit :-)

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  2. Meine Gedanken kreisen häufiger mal um das Thema ob es tatsächlich sinnvoll ist beide Brustdrüsen entfernen zu lassen.Letztendlich hast du den Tumor ja selbst entdeckt,relativ "klein" noch.Sollte also die Theorie wahr sein dass sich genetisch bedingte Neoplasien ihren Weg suchen,egal ob man sie durch Entfernung der Brüste versucht daran zu hindern,dann wäre es doch kontraproduktiv eine Stelle des Körpers zu entfernen die für dich leicht zugänglich ist,weil du ja im Innern deines Körpers selber wenig ertasten kannst.
    Völlig wirres Zeug,ich weiss.Dein Arzt wird dich sicher auch dahingehend bestens aufklären,ich wollt es einfach nur gesagt haben weil die Medizin ja doch ganz schnell radikal operiert.

    Hast du schon mit deinem Arbeitgeber gesprochen?Darfst/kannst/willst du weiter arbeiten?

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    1. In meinem Job geht's ja nicht nur drum, ob ich kann/will, sondern ich muss auch überlegen, ob ich den von mir betreuten Familien damit hilfreich bin. Ich glaube, DAS kann ich momentan nicht wirklich bzw. ich würde sie zwingen, sich mit noch mal einem Problem auseinanderzusetzen. Das wäre aber nicht fair. Außerdem kann ich nicht sagen, ob ich zwischen den Chemos 2 oder 4 gute Wochen habe oder vielleicht auch nur 1 - auch hier wäre es unfair, wenn ich meine Familien in Abständen an Vertretungen verweisen würde - insgesamt ist es einfach in dem Job nicht machbar, so dass ich seit gestern kzH bin...
      Das mit den Brustdrüsen ist schon auch meine Überlegung - wobei ich den Tumor, wenn er tiefer gelegen wäre, niemals getastet hätte. Nicht bei der Größe, sondern erst, wenn er bereits viel größer gewesen wäre. Die Frage ist, ob man sich durch die Entfernung tatsächlich Sicherheit und ein massiv herabgesetztes Risiko holt oder ob es nur eine trügerische Sicherheit ist... Das gilt es mit den Ärzten zu klären bevor ich da jetzt eine Entscheidung treffe.

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